Gunnar Teich, Jan-Michael Schönebeck
Die Voraussetzungen zur Erfüllung der zuvor genannten Anforderungen können im Kern auf die Themen "Integrierte Datenbasis" sowie "Governance" reduziert werden. Ersteres dient als Grundlage zur Beantwortung der aufgeworfenen Fragen, letzteres der Festlegung klarer Rahmenbedingungen für die Qualität sowie Konsistenz der Daten.
Die Voraussetzung der integrierten Datenbasis, ist altbekannt. In den letzten Jahren haben viele Unternehmen an der Erstellung des sogenannten "Single Point of Truth" (Business Warehouse – technologieunabhängig) gearbeitet und auch diverse Fortschritte erzielt. Die Güte dessen, was dann allerdings in der Datenbasis enthalten ist, hängt auch stark von den vorgelagerten Datenquellen ab. Einfach formuliert, ist der Grad an Harmonisierung hier relevant. Oder mit anderen Worten: je weniger unterschiedliche Datenquellen für die Analyse eines Sachverhaltes vorhanden sind, desto einfacher ist die funktionsübergreifende Integration.
Die Realität sieht bei vielen Unternehmen jedoch anders aus. Es gibt diverse ERP-, CRM- und sonstige Systeme im Parallelbetrieb und allein die Vergleichbarkeit zwischen den Systemen ist eine Herausforderung. Wird ergänzend die Anforderung der Integration von Daten aus unterschiedlichen Bereichen berücksichtigt, erfordert dies eine zusätzlich komplexere Umsetzung. Zusammenfassend besteht also ein hoher Bedarf an intern harmonisierten Informationen.
Zukünftig wird dieser Informationsbedarf jedoch weiter steigen, da hier bspw. Sensorinformationen der eigenen Produkte, externe Marktdaten oder die Verarbeitung von unstrukturierten Daten hinzukommen können. Selbige werden immer relevanter für die Optimierung des eigenen Portfolios und Leistungsspektrums sowie auch zum Verständnis des Marktes inkl. Frühwarnindikatoren. Künstliche Intelligenz kann dann vollumfänglich genutzt werden, wenn genau diese Informationen ebenfalls zur Verfügung stehen und integriert sind.
Die Erfüllung der dazugehörigen Governance-Aufgabe wird durch die zusätzlich benötigten Datenquellen ebenfalls herausfordernder. Neben den internen (Stamm-)Daten müssen auch externe Daten verwaltet werden. Primär ist weiterhin der Fokus auf die internen Informationen gerichtet, da das Unternehmen den direkten Zu- und Durchgriff auf die Daten selbst steuern kann. Bei externen Marktdaten ist es hingegen deutlich aufwendiger, diese gemeinsam mit den internen Daten zu harmonisieren.