Es empfiehlt sich, die Darstellung der Risiken mit Hilfe einer Portfolio-Analyse in einer klassischen Vierfelder-Matrix vorzunehmen (vgl. Abb. 4). Dabei gelten folgende Zusammenhänge:
- Risikoklasse 1, Feld unten links: Hier befinden sich die Risiken, die für Ihr Unternehmen aktuell weder gefährlich sind noch einen negativen Trend aufweisen. Meist sind hier von Ihnen momentan keine weiteren Aktivitäten notwendig. Es genügt, wenn Sie sich in regelmäßigen Abständen über die Entwicklung auf dem Laufenden halten. Aktive Maßnahmen sind nicht notwendig. Sie sollten sich um diese Dinge nur kümmern, wenn Sie über personelle und finanzielle Freiräume verfügen.
- Risikoklasse 2, Feld oben links: Dort finden Sie alle Risiken, die noch keine große Gefährdung, dafür aber einen negativen Trend aufweisen. Diese Risiken gilt es sorgfältiger und in kürzeren Abständen als die Risiken im Feld 1 zu beobachten. Prüfen Sie, ob es sich lohnt, aktiv Maßnahmen zur Risikovermeidung oder -reduzierung umzusetzen. Risiken in diesem Feld sollten Sie mit mittlerer Priorität bearbeiten.
- Risikoklasse 3, Feld unten rechts: Dort befinden sich alle Risiken, die auf der einen Seite einen hohen oder sehr hohen Gefährdungsgrad, auf der anderen Seite aber keine ausgeprägte negative Tendenz aufweisen. Hier sind Sie gefordert, bei jedem Risiko nach Maßnahmen zur Reduzierung oder Beseitigung zu suchen. Risiken, die sich in diesem Feld befinden, sollten von Ihnen mit hoher Priorität bearbeitet werden.
- Risikoklasse 4, Feld oben rechts: Risiken, die diesem Feld zugeordnet sind, bedeuten auch kurzfristig höchste Gefahr für Ihren Betrieb. Zum einen ist der Gefährdungsgrad hoch. Zum anderen ist der Trend deutlich negativ, die Gefährdung steigt also weiter an. Tritt ein Risiko, das sich in diesem Feld befindet, ein, wird Ihr Unternehmen im schlechtesten Fall in seiner Existenz gefährdet. Um Risiken dieses Feldes müssen Sie sich in jedem Fall immer mit oberster Priorität kümmern.
Keine Eingaben erforderlich
Alle zur Erstellung des Portfolios zwingend notwendigen Eingaben haben Sie bereits im Arbeitsblatt "Erfassung" getätigt. Das Portfolio wird automatisch aus diesen Daten generiert. Möglich sind ergänzende Kommentare und Erläuterungen für Ihre Führungskräfte und die Geschäftsleitung im dafür vorgesehenen Feld unterhalb der Matrix.
Günstige Risikoverteilung anstreben
Befinden sich möglichst viele Risiken in der Risikoklasse 1, ist Ihr Betrieb vergleichsweise gut aufgestellt. Allerdings kann schon ein einziges Risiko der Risikoklasse 4 Ihr Unternehmen sehr schnell in Existenznot bringen, wenn Sie keine Maßnahmen ergreifen. Daher ist in jedem Fall eine intensive Analyse und Ursachenforschung sowie die Einleitung von Steuerungsmaßnahmen notwendig.
Und: Risiken, die sich zwischen zwei Feldern bewegen, wie dies in Abb. 4 z. B. beim Ausschuss und den Forderungen der Fall ist, sollten Sie aus Gründen der Vorsicht grundsätzlich so behandeln, als wenn Sie vollständig der schlechteren Risikoklasse zugeordnet wurden. Im Klartext bedeutet dies, dass Sie sich immer zwingend um alle Risiken kümmern müssen, die in die Risikoklasse 4 eingeordnet worden sind, und um Risiken, die sich auf den Grenzlinien zu den Risikoklassen 2 und 3 befinden.
Abb. 4: Arbeitsblatt "Portfolio"
Übersichtlichkeit
Die Portfolio-Darstellung ist so ausgelegt, dass Sie bis zu 60 Einzelrisiken darstellen können. Allerdings ist dies aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht zu empfehlen. Verzichten Sie dann auf die komplette Darstellung. Sie können z. B. alle Risiken, die der Klasse 1 zugeordnet worden sind, nicht in die Darstellung aufnehmen. Setzen Sie dazu einfach im Arbeitsblatt "Erfassung" die Portfolio-Daten auf "0" oder geben Sie keine Werte ein. Somit werden in der Matrix entsprechend weniger Risikokreise dargestellt. Verzichten Sie aber nicht darauf, dies zu erläutern!