Strategierollenspiele
Als einfachste Form der Simulation können so genannte „Strategierollenspiele” gelten. Hierbei werden verschiedene Gruppen gebildet, bei denen jede eine spezifische Rolle innerhalb der zu simulierenden Situation einnimmt (z. B. Wettbewerber, Kunden, Regulatoren etc.). Für jede dieser Gruppen werden dann bestimmte Restriktionen erlassen, die deren Handlungsspielraum bestimmen. Diese richten sich z. B. nach der Finanzkraft oder den technischen Möglichkeiten der einzelnen in den jeweiligen Gruppen repräsentierten Rollen. In einfachen „Spielrunden” können dann mögliche Reaktionen der einzelnen am Geschehen beteiligten Gruppen auf relevante Fragestellungen getestet werden. Es ist dabei empfehlenswert, mehrere „Durchgänge” zu starten, um mögliche Gegenreaktionen, Rückkopplungen etc. aufzudecken.
Die Erkenntnistiefe dieser „Strategierollenspiele” kann im Übrigen dadurch wesentlich erhöht werden, dass man die einzelnen „Durchgänge” mit vertauschten Rollen oder veränderter Gruppenzusammensetzung wiederholt. Solchermaßen „manuell” durchgeführte Simulationen geben zwar keinen Einblick in die detaillierten zahlenmäßigen Auswirkungen (wie z. B. Umsatz oder Kosten) einzelner Handlungsalternativen, lassen aber sehr wohl entsprechende Trends erkennen. Zudem ist es mit relativ einfachen Mitteln möglich, einen Einblick dahingehend zu gewinnen, wie das Umfeld auf bestimmte Strategien des Unternehmens reagieren könnte.
Rechnergestütze Simulationsmodelle
Eine wesentlich detailliertere Aussagekraft weisen komplexe, rechnergestützte Simulationsmodelle auf, bei denen neben den verfolgten Strategien auch wesentliche Parameter (wie z. B. gesamtwirtschaftliche Einflüsse etc.) im Laufe der Simulation verändert werden können. Auch bei diesen Modellen ist es wichtig, dass sich der Simulationszeitraum über mehrere Rechnungsperioden erstreckt, da die Auswirkungen unterschiedlicher Strategien oftmals erst mit erheblichem Zeitverzug sichtbar werden.
Unternehmensmodelle
Den (bisherigen) Höhepunkt im Zusammenhang mit betriebswirtschaftlichen Simulationen bilden hochkomplexe Unternehmensmodelle, die das gesamte Zahlenwerk eines Unternehmens und seine gegenseitigen Abhängigkeiten abbilden. Über diese Modelle sollen die Auswirkungen von möglichen Veränderungen (z. B. bei Investitionsentscheidungen, im Produktprogramm etc.) auf die einzelnen Komponenten des Rechnungswesens bis hin zu Planbilanzen errechnet werden.