Planung ist unsicher. Diese Trivialität wird gerne in institutionalisierten Planungsprozessen verdrängt. Vielleicht wäre sonst auch kein gesetzlicher Zwang zum Aufbau eines Risikomanagementsystems notwendig. Allerdings ist die eher qualitativ ausgerichtete Ausgestaltung dieses Prozesses häufig nicht ausreichend, um Unsicherheiten in den Systemen zur Unternehmenssteuerung adäquat zu repräsentieren:

  • Zur Unsicherheit gehören auch Chancen. Hier greift der Gesetzgeber nicht ein, so dass mit der Analyse der Risiken nur die negativen Unsicherheiten betrachtet werden.
  • Nicht zu vergessen sind auch normalen Schwankungen im Geschäft, die nicht bestandsgefährdend sind.
  • Und zu guter Letzt sind die den Unsicherheiten betreffenden Varianten häufig nicht unabhängig. Dass ein sich änderndes Konsumklima die Insolvenzwahrscheinlichkeit beeinflusst, ist einleuchtend. Und Inflationsrisiken wirken gleichermaßen auf der Lieferanten- und auf der Kundenseite.

Ein erster Einstieg mit einer Sensitivitätsanalyse oder einem Stresstest kann bereits helfen, das Risiko besser einzuschätzen.[1] Diese Werkzeuge weisen aber deutliche Schwachstellen auf, da in der Regel nur Extremsituationen durchgespielt werden, kontinuierliche Veränderungen aber kaum beachtet werden.

Ein praktikables Werkzeug zur umfassenden Einschätzung des Risikos ist die Monte-Carlo-Simulation. Bei Anwendungen dieser Methode im Controlling geht es meistens darum, Risiken explizit in die Vorschau /Planung einzubeziehen. Daher spricht man auch gerne von der Korridor- oder Bandbreitenplanung. Ziel ist es, die Unsicherheit in einer strukturierten Art und Weise zu verarbeiten, sodass eine zuverlässige Einschätzung des Gesamtrisikos möglich ist.

[1] Vgl. zu den verschiedenen Simulationsansätzen Meier/Romeike/Spitzner, 2012.

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