Jörg Hanken, Guido Kleinhietpaß
Eine Segmentierung der Gewinn-und-Verlust-Rechnung auf Ebene der EBIT-Margen ist aus Sicht der Verrechnungspreise erforderlich, um das operative Geschäft in jedem Segment der betrachteten Konzerngesellschaften adäquat darzustellen und steuern zu können. Der Hintergrund dafür ist, dass zur Bestimmung von VP für Warentransaktionen in der Praxis häufig die transaktionale Nettomargenmethode (TNMM) als angemessene OECD-VP-Methode zum Einsatz kommt. Um den tatsächlichen EBIT je Gesellschaft, Business Unit und Trading Partner ermitteln zu können, wird im Segmentierungsmodul des TP Tools die allgemeine Logik der Allokation aller GuV-Positionen auf die Segmente festgelegt. Zudem können Ziel-EBIT-Margen und die Forecasting-Strategien auf lokaler Gesellschafts- und BU-Ebene eingestellt werden.
Abbildung 32 zeigt das Modul ›Segmentation‹ des TP Tools.
Abb. 32: Modul ›Segmentation‹
Im oberen Teil des Bildschirms kann auf der linken Seite das zu betrachtende Cluster (in der Regel der Geschäftsbereich) einer Gesellschaft ausgewählt werden. Daneben sieht man eine Zusammenfassung der transaktionsbezogenen Finanzdaten pro Segment, das für die Gesellschaft im ausgewählten Cluster angelegt worden ist.
Der untere Abschnitt ist in drei Registerkarten organisiert: Allokation, Target und Forecast. Bei Auswahl der Registerkarte Allokation werden dem Nutzer auf der linken Seite sämtliche vorhandene GuV-Positionen (SG&A-Kosten sowie OPEX) einer Gesellschaft dargestellt. Im rechten unteren Teil kann der Nutzer pro GuV-Position eine Allokationslogik auf Gesellschafts- und Cluster-Ebene festlegen. Für die Kostenzuordnung steht eine große Auswahl an Logiken zur Verfügung, die zudem für jeden Konzern noch weiter individualisiert werden können. Es ist u. a. eine direkte Zuordnung von Kosten auf bestimmte Segmente oder mittels Allokationsschlüsseln (z. B. Umsatz für vertriebsbezogene oder COGS für produktionsbezogene Kostenarten) möglich. Der große Vorteil des TP Tools ist dabei, dass die GuV-Segmentierung sehr strukturiert, detailliert und transparent durchgeführt werden kann. Zudem werden sämtliche Änderungen, welche die Nutzer über die Zeit an der Segmentierung vornehmen, revisionssicher aufgezeichnet und sind somit im Nachhinein nachvollziehbar, was insbesondere bei Betriebsprüfungen von großem Vorteil sein kann.
Auf der Target-Registerkarte kann der Benutzer eine Ziel-EBIT-Marge für die vorhandenen Segmente im ausgewählten Cluster definieren. Auf der Registerkarte Forecast kann der Benutzer eine Prognosestrategie für die Gemeinkosten auf Gesellschafts- und Cluster-Ebene wählen. Auch hier steht eine große Auswahl von Forecasting-Strategien (sowohl manuell als auch automatisch bestimmbar) zur Verfügung.