2.1 Zentralstelle für allgemeine Auskünfte
Allgemeine Auskünfte über die österreichischen Mehrwertsteuervorschriften können bei den folgenden Stellen eingeholt werden:
Finanzamt Graz-Stadt
Betriebsveranlagungsteams Ausländerreferate
Conrad von Hötzendorf-Straße 14 - 18
A - 8018 Graz
Te.: (+43) 50233 333
Fax: (+43) 50233 5938041 (BV 31) oder 50233 5938042 (BV 32)
Bundesministerium für Finanzen
Abteilung VI/4
Himmelpfortgasse 4 - 8
A-1010 Wien
FinanzOnline-Hotline Telefon: 0043 50 233 790
Auf der Website: http://www.bmf.gv.at sind weitere allgemeine Informationen, Verwaltungsanweisungen, Vordrucke usw. erhältlich. Gesetzesmaterialien können z.B. von der Webseite www.rdb.at abgerufen werden.
Außerdem steht ein Unternehmensserviceportal zur Verfügung, das Infomationen über die Umsatzsteuer in Deutsch anbietet: http://www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/secure/module?gentics.am=Content=todo=705=40761.html
2.2 Registrierung für Zwecke der Mehrwertsteuer - Führung einer MWSt-Nummer
Unternehmer, die in Österreich im Zeitpunkt der Leistung weder Wohnsitz (Sitz), einen gewöhnlichen Aufenthalt noch eine an der Leistungserbringung beteiligte Betriebsstätte haben, und die in Österreich Umsätze tätigen, bei denen es nicht zum Übergang der Steuerschuld kommt (d.h. insbesondere Inlandslieferungen, sonstige Leistungen an Privatpersonen), sind verpflichtet, sich beim Finanzamt Graz-Stadt registrieren zu lassen und Umsatzsteuervoranmeldungen sowie Umsatzsteuerjahreserklärungen abzugeben.
Hat ein ausländischer Unternehmer keine Umsätze im Inland (Österreich) ausgeführt oder nur Umsätze ausgeführt, bei denen die Steuerschuld auf den Leistungsempfänger übergeht, so hat er keine Umsatzsteuererklärung abzugeben bzw. kommt es zu keiner Veranlagung, wenn
- er selbst als Leistungsempfänger eine Steuer schuldet (Reverse-Charge-System nach § 19 Abs 1 UStG bzw. bei Bauleistungen nach § 19 Abs 1a UStG) und hinsichtlich der auf ihn übergegangenen Umsatzsteuer zum vollen Vorsteuerabzug berechtigt ist und
- er eine Steuer nicht auf Grund einer Inrechnungstellung gemäß § 11 Abs 12 und 14 UStG schuldet.
Sollen neben Vorsteuern für die übergegangene Steuerschuld noch weitere, zusätzliche Vorsteuern geltend gemacht werden, so hat dies im Rahmen eines Veranlagungsverfahren zu geschehen.
Es besteht jedoch für eine ausländische Unternehmer die Möglichkeit, ausdrücklich eine Veranlagung zu beantragen. Eine Veranlagung auf Antrag ist nicht möglich, wenn die Voraussetzungen für das Vorsteuererstattungsverfahren vorliegen. Kommt es zu einer Veranlagung, ist vor der ersten Abgabe einer Umsatzsteuervoranmeldung eine Steuernummer beim Finanzamt Graz-Stadt zu beantragen.
2.3 Verfahren zur Erteilung von MWSt-Nummern an ausländische Unternehmer
Zuständig ist folgende Behörde:
Finanzamt Graz Stadt
Conrad von Hötzendorfstraße 14-18
A-8018 Graz
Tel.: (+43) 50233 333
Fax: 0043 50233 5938041 (BV 31) oder 50233 5938042 (BV 32)
Für die Vergabe einer Steuer- und einer UID-Nummer benötigt das Finanzamt Graz-Stadt folgende vollständig ausgefüllte Formulare:
- Fragebogen anlässlich der Erteilung einer Steuernummer/Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (Verf 19); Wichtig: in weiterer Folge ist diese Steuernummer auf allen an das Finanzamt gerichteten Schreiben anzugeben; diese Angabe erleichtert die Identifizierung des Antragstellers und kann so das Verfahren beschleunigen.
- Unterschriftsprobenblatt bei Kapitalgesellschaften (Verf 26) im Original,
- Kopie des Handelsregisterauszuges und/oder des Gesellschaftsvertrages bei Kapitalgesellschaften,
- Nachweis über die Erfassung als Unternehmerin/Unternehmer (U 70) im Original.
Die Formulare finden sich unter http://www.bmf.gv.at/Steuern/Fachinformation/Umsatzsteuer.
2.4 Lieferschwelle bei innergemeinschaftlichen Versendungslieferungen nicht verbrauchsteuerpflichtiger Waren (nur bis 30.6.2021)
35.000 EUR (bis 31.12.2010: 100.000 EUR).
2.5 Erwerbsschwelle (bei innergemeinschaftlichen Erwerben durch Pauschallandwirte, Kleinunternehmer, steuerbefreite Unternehmer oder nicht unternehmerisch tätige juristische Personen)
11.000 EUR.
2.6 Kleinunternehmergrenze
35.000 EUR (ab 1.1.2025: 42.000 EUR) Jahresumsatz. Eine Option zur Regelbesteuerung ist möglich und bindet den Unternehmer 5 Jahre. Bei Jahresumsätzen bis 100.000 EUR können Voranmeldungen und Vorauszahlungen vierteljährlich geleistet werden.
Ab 1.1.2025: 42.000 EUR Vorjahresumsatz.