Die verschiedenen Maßnahmen zur finanziellen Sanierung eines in Schwierigkeiten geratenen Unternehmens können nach dem Kriterium "Zufluss von Kapital und liquiden Mitteln" in Maßnahmen ohne Kapital- und Liquiditätszufluss und in Maßnahmen mit Kapital- und/oder Liquiditätszufluss unterteilt werden.
Diese Beitrag befasst sich mit den Sanierungsmaßnahmen mit Kapital- und/oder Liquiditätszufluss. Die Maßnahmen ohne Kapital- und oder Liquiditätszufluss werden im Beitrag "Unternehmenskrise: Sanierungsmaßnahmen ohne Kapital- und Liquiditätszufluss" erläutert.
Als Sanierungsmaßnahmen mit Kapital- und/oder Liquiditätszufluss sind im Wesentlichen zu unterscheiden
- die Kapitalerhöhung mit vorangegangener Kapitalherabsetzung sowie
- die verschiedenen Maßnahmen der Vermögensumschichtung.
Bei der Kapitalerhöhung mit vorangegangener Kapitalherabsetzung fließt dem Unternehmen sowohl neues Kapital (passivseitig) als auch Liquidität (aktivseitig) zu.
Eine besondere Herausforderung stellt die Liquiditätssicherung für Unternehmen dar, die aufgrund eines plötzlichen Ereignisses in eine finanzielle Schieflage geraten sind. Hier ist in einem umfassenden Sinne zu prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, Einzahlungen zu erhöhen oder nach vorne zu ziehen bzw. Auszahlungen zu vermindern bzw. zeitlich nach hinten zu verlagern.
Die Vermögensumschichtung ist hingegen ein Oberbegriff für eine größere Gruppe verschiedener aktivseitiger Sanierungsmaßnahmen, die sich dadurch von der erstgenannten Sanierungsmaßnahme unterscheiden, dass dem Unternehmen ausschließlich liquide Mittel, jedoch keine neuen Kapitalanteile zufließen.
Beide Sanierungsinstrumente dienen generell der Zielsetzung, Verluste zu beseitigen und die Liquiditätslage zu verbessern.