Das Ergebnis einer Mehrjahresplanung ist zunächst die Plan-Gewinn- und Verlustrechnung für jedes der geplanten Jahre (vgl. Abb. 12). Daraus können die Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg entnommen werden. Es zeigt sich, ob die Annahmen und Vorgaben zu einer Verbesserung oder einer Verschlechterung der Unternehmenssituation geführt haben.
Abb. 12: Plan-Gewinn- und Verlustrechnung
Ob das Planergebnis unter vernünftigen Bedingungen erreicht wird, zeigt die Planbilanz für die jeweiligen Jahre (vgl. Abb. 13). Vor allem die Entwicklung des Anlage- und des Umlaufvermögens zeigt, ob die Planung realistisch ist. Der Verbrauch von Maschinen und anderen Vermögensgegenständen zeigt sich in der Veränderung des Anlagevermögens. Die Abschreibungen dürfen die Anschaffungswerte nicht überschreiten, ein gewisser Bestand an Vermögen muss erhalten bleiben. Das Umlaufvermögen muss ebenso geprüft werden. Forderungen gegenüber Kunden und Vorräte sind die beiden wichtigsten Positionen, die in realistischen Größen bleiben müssen.
Abb. 13: Planbilanz
Bereits die Passivseite der Planbilanz zeigt, wie die geplanten Ereignisse finanziert werden sollen. Die Entwicklung von Eigen- und Fremdkapital zeigt, ob Finanzmittel benötigt werden oder zur Verfügung stehen. Noch deutlicher wird dies im Liquiditätsplan, der für jede geplante Periode den Endbestand des fiktiven Plankontos angibt. Ist dieser Endbestand positiv, kann die Planung in den einzelnen Jahren finanziert werden. Ist der Bankensaldo negativ, ist eine Prüfung auf die mögliche Kreditbeschaffung notwendig. Die Planungen können nur mit zusätzlichem Kapital umgesetzt werden.
Planung passend machen
Nicht jede langfristige Planung wird sofort das gewünschte Ergebnis liefern, auch wenn alle Planwerte korrekt ermittelt und verrechnet wurden. Sinn der Mehrjahresplanung ist es, die Auswirkungen des geplanten Handelns darzustellen. Ist das Ergebnis Ihrer Planung nicht so, wie Sie es sich vorgestellt haben, können Sie immer noch korrigieren. Ist der Gewinn in einzelnen Jahren zu gering oder der notwendige Finanzbedarf zu hoch, dann können Sie Ihre Planung anpassen.
Dabei wird nicht unterstellt, dass die externen Rahmenbedingungen und Annahmen (z. B. über die Preisentwicklung) einfach so lange verändert werden, bis ein genehmes Ergebnis erscheint. Vielmehr müssen die vom Planenden zu beeinflussenden Aktivitäten verändert oder zusätzliche Maßnahmen eingeplant werden. So können Sie z. B. die geplante automatische Fertigungsstraße durch preiswertere Automaten ersetzen, wenn die Finanzierung der komfortablen Lösung nicht gesichert werden kann. Dabei müssen aber auch davon abhängige Veränderungen in den Fertigungskosten berücksichtigt werden, wenn der Plan neu aufgestellt wird.