Patricia Heidtman, Noemi Rom
Kreislaufprozess aller Produkte + 6R:
Im Rahmen der Nachhaltigkeit nimmt die Kreislaufwirtschaft eine bedeutende Stellung ein. Anstelle des linearen Produktlebenszyklus von Herstellung, Nutzung und Entsorgung wird zunehmend versucht, den Kreislauf zu schließen. Ein Produkt wird über den Verkaufsabschluss hinaus begleitet. Die Kreislaufwirtschaft betrachtet den gesamten Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling. Akteure müssen den Kreislauf ganzheitlich berücksichtigen und entsprechend handeln, damit Produkte und Materialien im Umlauf bleiben. Das eröffnet oftmals neue Partnerschaften mit Kunden, Lieferanten und Dienstleistern.
Die 6R (oder 10R) sind ein Akronym für Nachhaltigkeit und unterstützen die Gestaltung der Kreislaufprozesse. Diese 6-R stehen für
- RETHINK (Umdenken),
- RECYCLE (Recyceln),
- REDUCE (Reduzieren),
- REFUSE (Ablehnen),
- REPAIR (Reparieren) und
- REUSE (Wiederverwenden).
Da der lineare Prozess durch einen Kreislauf ersetzt werden soll, ergeben sich neue Geschäftsmodelle. Zum Beispiel wird es plötzlich interessant, dass ein Produkt sortenrein zurückgebaut werden kann oder dass es Sammel-, Reparatur- oder Aufbereitungsstellen gibt. Es bieten sich auch innovative Lösungen an, bei denen die Wertschöpfung digital oder in Form von Serviceleistungen stattfindet. Das Thema „neue Geschäftsmodelle“ wird in Kapitel „Nachhaltige Geschäftsmodelle“ detailliert betrachtet.
Abb. 2: Kreislaufprozess (6R)
Lebenszyklus-Analyse/Lifecycle Assessment (LCA):
LCA ist die Grundlage gegen Greenwashing und für transparente Kommunikation. Um Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit gezielt und in ihrer vollen Stärke zu implementieren, kann LCA von der Ideenphase bis zur Marktreife eingesetzt werden. Im Wettbewerb um nachhaltige Produkte ist es wichtig, dass mit dem gleichen Maßstab gemessen wird. Hierfür gibt es verschiedene Methoden, die festlegen, welche Aspekte beispielsweise in einer Lebenszyklus-Analyse berücksichtigt werden müssen. Zudem arbeiten Verbände und Gesellschaften gemeinsam an einer Methodik, um Produkte transparent zu machen und Verbesserungen im Vergleich zum Industriestandard aufzuzeigen.
Portfolio Sustainability Assessment (PSA):
Ein Unternehmen verfügt oft über mehrere Produkte, und es ist vorteilhaft, eine grobe Klassifizierung vorzunehmen, um das Portfolio positiv zu gestalten und eine mögliche Transformation strategisch zu unterstützen. Portfolio Sustainability Assessment (PSA) ist eine Methode, um die Produkteentwicklung nachhaltig zu gestalten.