Entscheidungsstichwort (Thema)

Rechtsmittel. Staatliche Beihilfen. Auf bestimmte Finanzierungs-Leasingvereinbarungen für den Erwerb von Schiffen anwendbare Steuerregelung (spanisches True-Lease-Modell). Voraussetzung der Selektivität. Begründungspflicht. Grundsatz des Vertrauensschutzes. Grundsatz der Rechtssicherheit. Rückforderung der Beihilfe

 

Normenkette

AEUV Art. 107 Abs. 1

 

Beteiligte

Spanien/ Kommission

Königreich Spanien

Lico Leasing SA

Pequeños y Medianos Astilleros Sociedad de Reconversión SA

Caixabank SA

Asociación Española de Banca

Unicaja Banco SA

Liberbank SA

Banco de Sabadell SA

Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA

Banco Santander SA

Santander Investment SA

Naviera Séneca AIE

Industria de Diseño Textil SA (Inditex)

Naviera Nebulosa de Omega AIE

Abanca Corporación Bancaria SA

Ibercaja Banco SA

Naviera Bósforo AIE

Joyería Tous SA

Corporación Alimentaria Guissona SA

Naviera Muriola AIE

Poal Investments XXI SL

Poal Investments XXII SL

Naviera Cabo Vilaboa C-1658 AIE

Naviera Cabo Domaio C-1659 AIE

Caamaño Sistemas Metálicos SL

Blumaq SA

Grupo Ibérica de Congelados SA

RNB SL

Inversiones Antaviana SL

Banco de Albacete SA

Bodegas Muga SL

Aluminios Cortizo SAU

Europäische Kommission

 

Tenor

1. Das Urteil des Gerichts der Europäischen Union vom 23. September 2020, Spanien u. a./Kommission (T-515/13 RENV und T-719/13 RENV, EU:T:2020:434), wird aufgehoben, soweit das Gericht die Klagen insoweit abgewiesen hat, als damit beantragt wurde, Art. 1 des Beschlusses 2014/200/EU der Kommission vom 17. Juli 2013 über die staatliche Beihilfe SA.21233 C/11 (ex NN/11, ex CP 137/06) Spaniens – Auf bestimmte Finanzierungs-Leasingvereinbarungen anwendbares Steuersystem, das auch als spanisches True-Lease-Modell bezeichnet wird, für nichtig zu erklären, sofern darin die wirtschaftlichen Interessenvereinigungen und ihre Investoren als die einzigen Begünstigten der von diesem Beschluss erfassten Beihilfe bezeichnet werden, und Art. 4 Abs. 1 dieses Beschlusses für nichtig zu erklären, sofern das Königreich Spanien damit verpflichtet wird, den gesamten Betrag der vom Beschluss erfassten Beihilfe gegenüber den davon begünstigten Investoren der wirtschaftlichen Interessenvereinigungen zurückzufordern.

2. Im Übrigen werden die Rechtsmittel zurückgewiesen.

3. Art. 1 des Beschlusses 2014/200 wird für nichtig erklärt, soweit darin die wirtschaftlichen Interessenvereinigungen und ihre Investoren als die einzigen Begünstigten der von diesem Beschluss erfassten Beihilfe bezeichnet werden.

4. Art. 4 Abs. 1 des Beschlusses 2014/200 wird für nichtig erklärt, soweit damit dem Königreich Spanien aufgegeben wird, den gesamten Betrag der von diesem Beschluss erfassten Beihilfe von den dadurch begünstigten Investoren der wirtschaftlichen Interessenvereinigungen zurückzufordern.

5. Das Königreich Spanien, die Lico Leasing SA und die Pequeños y Medianos Astilleros Sociedad de Reconversión SA sowie die Caixabank SA, die Asociación Española de Banca, die Unicaja Banco SA, die Liberbank SA, die Banco de Sabadell SA, die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA, die Banco Santander SA, die Santander Investment SA, die Naviera Séneca AIE, die Industria de Diseño Textil SA (Inditex), die Naviera Nebulosa de Omega AIE, die Abanca Corporación Bancaria SA, die Ibercaja Banco SA, die Naviera Bósforo AIE, die Joyería Tous SA, die Corporación Alimentaria Guissona SA, die Naviera Muriola AIE, die Poal Investments XXI SL, die Poal Investments XXII SL, die Naviera Cabo Vilaboa C-1658 AIE, die Naviera Cabo Domaio C-1659 AIE, die Caamaño Sistemas Metálicos SL, die Blumaq SA, die Grupo Ibérica de Congelados SA, die RNB SL, die Inversiones Antaviana SL, die Banco de Albacete SA, die Bodegas Muga SL und die Aluminios Cortizo SAU tragen neben ihren gesamten eigenen Kosten drei Viertel der Kosten, die der Europäischen Kommission im ersten Rechtszug und im Rahmen der Rechtsmittel, die Gegenstand der Rechtssache C-128/16 P sowie der verbundenen Rechtssachen C-649/20 P, C-658/20 P und C-662/20 P waren, entstanden sind.

6. Die Decal España SA trägt ihre eigenen Kosten.

7. Die Europäische Kommission trägt ein Viertel der Kosten, die ihr im ersten Rechtszug und im Rahmen der Rechtsmittel, die Gegenstand der Rechtssache C-128/16 P sowie der verbundenen Rechtssachen C-649/20 P, C-658/20 P und C-662/20 P waren, entstanden sind.

 

Tatbestand

In den verbundenen Rechtssachen

betreffend drei Rechtsmittel nach Art. 56 der Satzung des Gerichtshofs der Europäischen Union, eingelegt am 1. Dezember und am 3. Dezember 2020,

Königreich Spanien, vertreten durch S. Centeno Huerta, A. Gavela Llopis, I. Herranz Elizalde und S. Jiménez García als Bevollmächtigte,

Rechtsmittelführer in der Rechtssache C-649/20 P,

Lico Leasing SA mit Sitz in Madrid (Spanien),

Pequeños y Medianos Astilleros Sociedad de Reconversión SA mit Sitz in Madrid,

vertreten durch J. M. Rodríguez Cárcamo und M. A. Sánchez, Abogados,

Rechtsmittelführerinnen in der Rechtssache C-658/20 P,

Caixabank SA mit Sitz in Barcelona (Spanien),

Asociación Españo...

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