Leitsatz (redaktionell)
1. Der Arbeitgeber ist nicht nur kraft öffentlichen Rechts, sondern auch aufgrund seiner arbeitsvertraglichen Fürsorgepflicht gehalten, in die Versicherungskarte des Arbeitnehmers das volle beitragspflichtige Bruttoarbeitsentgelt einzutragen (vgl BAG 1960-06-02 2 AZR 168/59 = AP Nr 56 zu § 611 BGB Fürsorgepflicht).
2. Für eine entsprechende Feststellungsklage ist der Rechtsweg zu den Gerichten für Arbeitssachen gegeben.
3. Ein rechtliches Interesse an der begehrten Feststellung besteht, soweit eine Nachversicherung nicht mehr möglich ist oder die Beitragseinzugsstelle dem Arbeitnehmer anheimgestellt hat, die Höhe des beitragspflichtigen Bruttoarbeitsentgelts durch die Gerichte für Arbeitssachen klären zu lassen (im Anschluß an BGH 1958-04-29 VIII ZR 198/57 = BGHZ 27, 190 (195)).
Normenkette
BGB § 611; ZPO § 256; RVO § 1401 Abs. 2; ArbGG § 2 Abs. 1 Nr. 2
Verfahrensgang
LAG Hamm (Entscheidung vom 20.06.1969; Aktenzeichen 8 Sa 178/69) |
Fundstellen
Haufe-Index 440085 |
BAGE 22, 332 |
BAGE, 332 |
BB 1970, 923 |
NJW 1970, 1654 |
Gewerkschafter 1970, 318 |
AP § 611 BGB Fürsorgepflicht, Nr 79 |
AR-Blattei, Arbeitspapiere Entsch 3 |
AR-Blattei, ES 180 Nr 3 |
ArbuR 1970, 216 |
EzA § 611 BGB Fürsorgepflicht, Nr 11 |
MDR 1970, 874 |
SV-Beamte 1970, Nr 7-8, 9 |
SozSich 1970, 304 |
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