Leitsatz (redaktionell)
1. Die Rechtswirksamkeit der außerordentlichen Kündigung eines Arbeitsverhältnisses kann nicht unabhängig von den Vorschriften des Kündigungsschutzgesetzes mit der Begründung in Frage gestellt werden, die zweiwöchige Frist des BGB § 626 Abs 2 sei versäumt.
2. Auch im Falle eines befristeten Arbeitsverhältnisses sind auf außerordentliche arbeitgeberseitige Kündigen KSchG § 13 Abs 1 S 2 und KSchG § 4 anzuwenden (Bestätigung von BAG 1967-04-13 2 AZR 180/66 = AP Nr 10 zu § 11 KSchG).
3. Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses kann rechtsmißbräuchlich sein, wenn der Kündigende sich damit in unvereinbaren Gegensatz zu seinem früheren Verhalten setzt. Hierin kann ein Mangel im Sinne des KSchG § 13 Abs 3 liegen, der unabhängig von den Vorschriften des Kündigungsschutzgesetzes zu beachten ist.
Normenkette
BGB §§ 242, 626, 620 Abs. 1; KSchG § 1 i.d.F des Gesetzes vom 25. September 1996 (BGBl. I S. 1476), § 4 S. 1 Fassung 1969-08-25, § 13 Abs. 3 Fassung 1969-08-25, Abs. 1 S. 2 Fassung 1969-08-25
Verfahrensgang
LAG Düsseldorf (Entscheidung vom 14.07.1971; Aktenzeichen 9 Sa 263/71) |
Fundstellen
BAGE 24, 292 |
BAGE, 292 |
BB 1972, 1095 |
DB 1972, 1680 |
DB 1972, 1684 |
DB 1972, 1784 |
NJW 1972, 1878 |
ARST 1973, 69 |
SAE 1973, 141 |
AP § 13 KSchG 1969, Nr 1 |
AR-Blattei, ES 1020 Nr 134 |
AR-Blattei, Kündigungsschutz Entsch 134 |
EzA § 626 nF BGB, Nr 12 |
MDR 1972, 984 |
PraktArbR BGB § 626, Nr 466 |
PraktArbR KSchG § 13 Abs 1, Nr 43 |
Dieser Inhalt ist unter anderem im TVöD Office Professional enthalten. Sie wollen mehr?
Jetzt kostenlos 4 Wochen testen