Entscheidungsstichwort (Thema)
Soziale Sicherheit. Arbeitsunfähigkeit. Besondere Regelung für Beamte. Anhang VI Abschnitt J Nummer 4 Buchstabe a der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71. Artikel 48 und 51 EWG-Vertrag
Beteiligte
Bestuur van het Landelijk instituut sociale verzekeringen |
Tenor
Anhang VI Abschnitt J Nummer 4 Buchstabe a der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 des Rates vom 14. Juni 1971 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern, in der durch die Verordnung Nr. 2001/83 des Rates vom 2. Juni 1983 geänderten und aktualisierten Fassung, geändert durch Anhang I Teil VIII der Akte über die Bedingungen des Beitritts des Königreichs Spanien und der Portugiesischen Republik und die Anpassungen der Verträge, ist so auszulegen, daß er den zuständigen niederländischen Träger, bei dem ein in einem anderen Mitgliedstaat arbeitsunfähig gewordener Arbeitnehmer eine proratisierte Leistung bei Invalidität beantragt, nicht verpflichtet, die Versicherungszeiten, die dieser Arbeitnehmer in den Niederlanden nach dem 1. Juli 1967 nach einem Sondersystem für Beamte zurückgelegt hat, nach der Wet op de arbeidsongeschiktheidsverzekering vom 18. Februar 1966 zurückgelegten Versicherungszeiten gleichzustellen.
Tatbestand
In der Rechtssache C-360/97
betreffend ein dem Gerichtshof nach Artikel 177 EG-Vertrag vom Centrale Raad van Beroep (Niederlande) in dem bei diesem anhängigen Rechtsstreit
Herman Nijhuis
gegen
Bestuur van het Landelijk instituut sociale verzekeringen
vorgelegtes Ersuchen um Vorabentscheidung über die Auslegung des Anhangs VI Abschnitt J Nummer 4 Buchstabe a der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 des Rates vom 14. Juni 1971 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern, und des Anhangs 2 Abschnitt J Nummer 2 Buchstabe b der Verordnung (EWG) Nr. 574/72 des Rates vom 21. März 1972 über die Durchführung der Verordnung Nr. 1408/71, beide in der durch die Verordnung (EWG) Nr. 2001/83 des Rates vom 2. Juni 1983 (ABl. L 230, S. 6) geänderten und aktualisierten Fassung, geändert durch Anhang I Teil VIII der Akte über die Bedingungen des Beitritts des Königreichs Spanien und der
Portugiesischen Republik und die Anpassungen der Verträge (ABl. 1985, L 302, S. 23),
erläßt
DER GERICHTSHOF
unter Mitwirkung des Präsidenten G. C. Rodríguez Iglesias, der Kammerpräsidenten P. J. G. Kapteyn, J.-P. Puissochet und G. Hirsch sowie der Richter G. F. Mancini, J. C. Moitinho de Almeida, C. Gulmann, L. Sevón und M. Wathelet (Berichterstatter),
Generalanwalt: G. Cosmas
Kanzler: H. A. Rühl, Hauptverwaltungsrat
unter Berücksichtigung der schriftlichen Erklärungen
- von Herman Nijhuis,
- des Bestuur van het Landelijk instituut sociale verzekeringen, vertreten durch C. J. R. A. Brent, Verwaltungsrat, Gemeenschappelijk Administratie Kantoor (GAK) Nederland BV, als Bevollmächtigten,
- der niederländischen Regierung, vertreten durch A. Bos, Rechtsberater im Außenministerium, als Bevollmächtigten,
- der Kommission der Europäischen Gemeinschaften, vertreten durch Rechtsberater P. J. Kuijper als Bevollmächtigten,
aufgrund des Sitzungsberichts,
nach Anhörung der mündlichen Ausführungen von Herman Nijhuis, des Bestuur van het Landelijk instituut sociale verzekeringen, vertreten durch F. W. Keunen, juristischer Mitarbeiter der Gemeenschappelijk Administratie Kantoor (GAK) Nederland BV, als Bevollmächtigten, der niederländischen Regierung, vertreten durch M. A. Fierstra, stellvertretender Rechtsberater im Außenministerium, als Bevollmächtigten, der Regierung des Vereinigten Königreichs, vertreten durch M. Ewing, Treasury Solicitor's Department, als Bevollmächtigte im Beistand von S. Moore, Barrister, und der Kommission, vertreten durch P. J. Kuijper, in der Sitzung vom 1. Dezember 1998,
nach Anhörung der Schlußanträge des Generalanwalts in der Sitzung vom 2. Februar 1999,
folgendes
Urteil
Entscheidungsgründe
1.
Der Centrale Raad van Beroep hat mit Beschluß vom 24. September 1997, beim Gerichtshof eingegangen am 22. Oktober 1997, gemäß Artikel 177 EG-Vertrag zwei Fragen nach der Auslegung des Anhangs VI Abschnitt J Nummer 4 Buchstabe a der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 des Rates vom 14. Juni 1971 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern, und des Anhangs 2 Abschnitt J Nummer 2 Buchstabe b der Verordnung (EWG) Nr. 574/72 des Rates vom 21. März 1972 über die Durchführung der Verordnung Nr. 1408/71, beide in der durch die Verordnung (EWG) Nr. 2001/83 des Rates vom 2. Juni 1983 (ABl. L 230, S. 6) geänderten und aktualisierten Fassung, geändert durch Anhang I Teil VIII der Akte über die Bedingungen des Beitritts des Königreichs Spanien und der Portugiesischen Republik und die Anpassungen der Verträge (ABl. 1985, L ...