Prof. Dr. Jutta Rump, Vorsitzende HR Alliance

Bilderserie 12.12.2012 Stimmen zur EU-Beschäftigungsgarantie
Prof. Dr. Jutta Rump, Vorsitzende HR Alliance
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Man muss diesen Vorstoß im Kontext betrachten: In Südeuropa herrscht eine hohe Jugendarbeitslosigkeit von 25 bis 50 Prozent – in Spanien liegt sie sogar über 50 Prozent. Vor diesem Hintergrund kann eine Beschäftigungsgarantie eine politische Möglichkeit sein, um diese Situation zu verbessern. Aber in Deutschland herrschen ganz andere Rahmenbedingungen. Wir haben eine wesentliche geringere Jugendarbeitslosigkeit von fünf bis sieben Prozent. Das liegt an unserem Bildungssystem mit der dualen Ausbildung. Der EU-Vorschlag ist aber auf ein anderes Bildungssystem ausgerichtet.

Aber ich habe starke Zweifel, ob sich die Beschäftigungsgarantie EU-weit überhaupt umsetzen lässt. In Deutschland ginge das noch relativ leicht. Die deutschen Unternehmen müssten einfach alle Jugendlichen, die bei ihnen eine duale Ausbildung absolvieren, übernehmen. Das hätte aber zur Folge, dass die Unternehmen nicht mehr über Bedarf ausbilden. Für spanische Unternehmen würde die Beschäftigungsgarantie bedeuten, dass sie alle Jugendlichen in der Region nach einer schulischen Ausbildung einstellen müssten. Das ist kaum möglich. Deswegen wäre der größere Hebel für die Verbesserung der Jugendarbeitslosenquote die flächendeckende Einführung der dualen Ausbildung statt eine Beschäftigungsgarantie.


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