Nur wenn jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bereit ist, den Transformationsprozess anzunehmen, mitzugestalten und das Zielbild zu unterstützen, kann Veränderung gelingen. Nachhaltige Unternehmen erfordern bei jeder einzelnen Person der Belegschaft eine Veränderungsbereitschaft. Das gilt in erster Linie für den Arbeitsinhalt, aber auch für die Art und Weise der Arbeitserbringung. Die Unternehmen greifen das auf: Reihum entstehen Betriebsvereinbarungen oder Regelungen zur Balance zwischen Präsenz und Remote Work. Der Wert der Arbeit wird neu definiert. Der Gesetzgeber gießt das Homeoffice in Paragrafen, auch die Sozialgesetzgebung stuft den Unfall zu Hause als Arbeitsunfall nach§ 8 Abs. 1 Satz 3 SGB VII ein, wenn dieser durch eine betrieblich bedingte Tätigkeit verursacht wurde. Ein eigenes, nachhaltiges Konzept schafft hier ein kluges und attraktives Angebot, um die Balance zwischen Präsenz und Remote Work attraktiver zu gestalten.
Im Kommen sind auch Instrumente wie die Ausrufung der "Dekarbonisierung" der Belegschaft. Durch den Kauf von Zertifikaten als Nachweis, dass der eigene CO2-Fußabdruck durch Aufforstung an anderer Stelle kompensiert werden soll, kann eine formale Bilanz der Klimaneutralität geschaffen werden. Es ist nur so: Die Tonne CO2 entsteht, selbst wenn sie an anderer Stelle kompensiert wird. Diese Tonne erst gar nicht entstehen zu lassen, das ist doch die eigentliche Übung. Hier liegen die Potenziale der Digitalisierung.
Die Veränderung der Arbeitswelt führt auf der Seite des Arbeitgebers zu einer veränderten Herangehensweise: "Fluid Companies" akzeptieren, dass sie bestimmte Profile, meist Spezialisten, nicht dauerhaft bis zur Rente binden können. Daher werden Verfahren entwickelt, wie temporär Bindung und Trennung professionell gestaltet werden können. Aus einer qualitativen und quantitativen Personalplanung wird dann das Anforderungsprofil für diese Fluidität. Recruiter werden zu Maklern. Das Dauerschuldverhältnis "Arbeitsvertrag" wird zur phasenweisen, temporären Bindung.
Als "Green HR" sind zwei Dinge gefragt: Haltung und Verhalten. Das gilt auch für die Transformation zur Nachhaltigkeit in der Arbeitsbeziehung selbst. Der herkömmliche Arbeitsvertrag, das klassische Austauschverhältnis von Arbeit gegen Geld als Grundlage des Arbeitsvertrags wird durch viele neue Formen wie "Crowd Working" verändert. Freiräume für den einzelnen Beitrag entstehen. Diese neue Arbeitswelt ist noch nicht in einem Zielbild nachhaltiger und ökologischer Veränderung verankert. Das ist ein neues Aufgabenfeld für gestaltende Personalarbeit.