Jedes Unternehmen hat einen CO2-Fußabdruck. Dazu tragen unter anderem der Energieverbrauch in der Produktion und der Transport von Waren bei. Aber auch jede einzelne E-Mail, jede Software-Programmierung und jedes elektronische Schriftstück erzeugt eine Klimabelastung. Auch der ganz normale Bürobetrieb belastet die Umwelt.

Die erste Frage ist, wie der ökologische Fußabdruck sichtbar und zum Gegenstand des Interesses gemacht wird. Transparenz erzeugt Klarheit und umreißt den Auftrag zur Reduktion. Das Ziel muss die Reduktion sein, nicht die Kompensation durch Zertifikate. Der Bogen für den betrieblichen Umweltschutz und den Beitrag jedes Einzelnen lässt sich weit spannen.

  • Zertifizierungen ganzer Unternehmen oder einzelner Standorte nach dem Responsible-Care-Management-System ISO 19011 oder das Umweltaudit nach ISO 14001,
  • Labels und Selbstverpflichtungen wie der Beitritt zu "Global Compact", der UN-Initiative für nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung, oder ein Beitritt zur "Terra Carta", der Deklaration grundlegender ethischer Prinzipien für eine nachhaltige Entwicklung,
  • nachhaltiger Einkauf, vom Material der Produktion bis hin zum Büromobiliar aus nachwachsenden Rohstoffen und regionalen Produkten in der Kantine.

Viele Ideen richten sich an den Beitrag des Einzelnen und fordern zur Teilnahme auf – angefangen von der Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" bis zur Teilnahme an einem Spendenlauf. Solche Aktionen führen am erfolgreichsten zu nachhaltigen Verhaltensänderungen, wenn die intrinsische Motivation genutzt wird. Die Auszubildenden können vorangehen, indem sie zum Beispiel als E-Scouts Ideen zur Energiereduzierung suchen, vor dem Ausbildungszentrum eine Insektenwiese erblühen lassen oder sich als Corporate Volunteers um ein Nachhaltigkeitsthema kümmern, das so in die betriebliche Öffentlichkeit rückt.

Betrieblicher Umweltschutz richtet sich nicht nur an Unternehmen, die "Energiesparbeauftragte einsetzen", LED-Lampen installieren oder Einweggeschirr aus der Kantine verbannen, sondern bindet jedes Mitglied einer betrieblichen Gemeinschaft mit ein. Erfolgreich ist allerdings nur, was längerfristig angelegt ist. Durchsichtige, vordergründige Aktionen schaden mehr, als sie nutzen. "Greenwashing" ist nicht nachhaltig.

Der betriebliche Umweltschutz wird zunehmend zum Teil der Arbeitgebermarke und kann ein starkes Statement in der Positionierung des Unternehmens sein. Diese wirkt vor allem auch nach innen, als Selbstbewusstsein und Selbstverständnis einer Belegschaft, die sich hinter diesen Zielen versammelt und damit eine gemeinsame Vision entwickeln kann.

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