Der Beitrag beschreibt Indikatoren und typische Elemente für agiles Arbeiten sowie die typischen Unterschiede zwischen einer agilen und einer klassischen Unternehmensorganisation. Die wesentlichen Inhalte des Beitrags in Form eines Interviews mit der Autorin finden Sie hier:
Video: Agilität als Antwort auf eine veränderte Arbeitswelt
Die aktuellen Herausforderungen der Arbeitswelt sind zu umfangreich, zu schnelllebig und zu vielschichtig für unsere herkömmlichen, durchgängig geplanten Unternehmensorganisationen und -prozesse. Agilität kann daher für Unternehmen eine mögliche Antwort für eine auch zukünftig leistungsstarke Kultur und Unternehmensentwicklung sein. So ist das Ergebnis einer Studie, in der Kapitalgesellschaften zu agilem Arbeiten befragt wurden, dass ›fast zwei Drittel der Befragten (59,61 %) glauben, dass agile Arbeit die betrieblichen Prozesse optimieren wird. Mehr noch: Jeder zweite Teilnehmer ist zuversichtlich, dass diese Verbesserungen einen positiven Effekt auf Motivation und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter haben werden.‹
Doch was ist Agilität eigentlich?
Dass Agilität etwas anderes ist als das, was wir bisher an klassischen Formen der Organisationsentwicklung kennen, zeigt sich schon daran, dass es bisher noch keine anerkannte Definition von ›Agilität‹ für Unternehmensorganisationen gibt.
Das agile ManifestDas agile Manifest bringt die Werte und Prinzipien der agilen Softwareentwicklung auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner:
- Menschen und Interaktionen stehen über Prozessen und Werkzeugen.
- Funktionierende Software steht über einer umfassenden Dokumentation.
- Zusammenarbeit mit dem Kunden steht über der Vertragsverhandlung.
- Reagieren auf Veränderung steht über dem Befolgen eines Plans.
Überträgt man die oben genannten Beschreibungen von Agilität auf die gesamte Organisation, so lässt sich die folgende Definition ableiten:
Definition ›Agilität‹Agilität ist die Fähigkeit eines Unternehmens bzw. einer Organisation, Veränderungen in der (Unternehmens-)Umwelt wahrzunehmen, sich schnell und flexibel auf diese Veränderungen einzustellen, Chancen, Potenziale und auch Risiken zu erkennen und eigene Handlungen immer wieder daran auszurichten. Dabei ist ein wesentlicher Aspekt, ständig aus den eigenen Erfahrungen zu lernen und zukunftsorientiert zu handeln.
Das agile Manifest ließe sich als kleinster gemeinsamer Nenner wie folgt auch auf Unternehmen übertragen und bietet einen Orientierungsanker:
- Menschen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge.
- Funktionierende Abläufe sind wichtiger als eine umfassende Dokumentation.
- Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als die ursprünglich formulierten Leistungsbeschreibungen.
- Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Festhalten an einem starren Plan.
Die Leistung eines Mitarbeiters resultiert hier vorrangig aus seinem Commitment mit den im Unternehmen vorherrschenden Zielen und Werten.