So wie im privaten Umfeld, wandelt sich auch unsere berufliche Umwelt durch Digitalisierung und technischen Fortschritt: Die Digitalisierung ist (langsam) bei uns angekommen. Kaum ein Unternehmen, das dieses Thema nicht auf dem Schirm hat. Geschäftsprozesse werden digitalisiert. Das bedeutet, dass Waren und Services ihre physische Dimension verlieren. Schlüssel, Codes, Kreditkarten, Fotos, Tonträger etc. werden in einer Software oder App abgebildet, sodass sich bislang begrenzende Faktoren, wie Zeit, Ort, Masse oder Gewicht, auflösen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist keine Utopie mehr, sondern nimmt konkrete Gestalt an. Hier liefern Maschinen jetzt und in weiterer Zukunft aller Voraussicht nach genauere und schnellere Ergebnisse als Menschen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bewegen sich insoweit in einem dynamischen Spannungsfeld, was unsere Nachrichten uns täglich beweisen. Langfristige Zielplanungen mit konkret terminierten Maßnahmen werden damit für Unternehmen immer schwerer vorhersehbar.
Neue Geschäftsmodelle werden zunehmend entstehen, tradierte Modelle lösen sich auf und verschwinden vom Markt. Daneben wachsen unterschiedliche Branchen zusammen und vernetzen sich. Es können wohl zahlreiche menschliche, oft einfache, aber auch komplexe Verrichtungen zukünftig ersetzt werden.
Märkte und Preise werden immer transparenter und für den Konsumenten direkt vergleichbar. Neue Verkaufswege und Werbekonzepte rütteln jeden satten Markt auf. Der Gedanke der Vernetzung steht immer im Vordergrund. Diese Veränderungen werden einen zunehmenden Einfluss auf unsere Arbeit haben: alle Tätigkeiten, unsere Zusammenarbeit und die Unternehmenskulturen. Menschen werden lernen, agil in ihren Unternehmen zusammenzuarbeiten.
Der Prognos Deutschland Report 2025/2035/2045 führt hier zur Digitalisierung aus:
Zitat
›Die Digitalisierung verändert die Lebenswirklichkeit. In der Arbeitswelt verschwinden bestehende Berufe und Tätigkeiten, gleichzeitig entstehen neue Jobs. Von den Veränderungen sind nahezu alle Bereiche betroffen. In Zukunft werden die Beschäftigten weniger Routinearbeiten erledigen müssen. Dafür stehen zunehmend Daten und Algorithmen im Mittelpunkt der Arbeit. Das Zusammenspiel und die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine werden neu definiert. Um die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten, ist eine fortgesetzte Weiterbildung erforderlich, gerade auch in digitalisierungsnahen Themenfeldern wie Programmiersprachen, künstlicher Intelligenz, maschinellen Lernen. Ergänzend dazu sind angepasste Inhalte in Schule, Ausbildung und Studium erforderlich.
Gleichzeitig erfordert die Digitalisierung neue Qualifikationen. Wichtiger werden Kommunikationsfähigkeit, soziale Kompetenz, Kreativität. ... Die Digitalisierung nimmt auch Einfluss auf die Art und Zusammensetzung der Einkommen. An der Hauptquelle der Einkommenserzielung dürfte sich gleichwohl nicht viel ändern: Nichtselbständige Arbeit bleibt auch in Zukunft die dominierende Einkommensquelle. Die Digitalisierung wird aber zu einer (weiteren) Diversifizierung beitragen. Wenn sich zunehmend Freelancer, Crowdworker und Solo-Selbständige auf dem Arbeitsmarkt ausbreiten, werden Einkünfte unbeständiger. Sie unterliegen stärkeren Schwankungen und kommen häufig aus vielen verschiedenen Quellen.
Für die Wirtschaft stellt die Digitalisierung eine entscheidende Voraussetzung für ein fortgesetztes Wachstum dar. Die digitale Transformation eröffnet den Unternehmen ganz neue Möglichkeiten der Produktivitätssteigerungen oder die Etablierung innovativer Produkte und Leistungen. Sie stellt jedoch auch traditionelle Geschäftsmodelle in Frage und erleichtert neuen Wettbewerbern den Markteinstieg. Einen Vorteil in diesem Transformationsprozess stellen die traditionellen Stärken der deutschen Industrie dar, qualitativ hochwertige Präzisionsmaschinen, Anlagen und Produkte herzustellen. In Kombination mit digitalen Features lassen sich Produktionsverfahren entscheidend verbessern (z. B. Vernetzung) oder revolutionieren (z. B. 3-D-Druck) und bekannten Produkten können völlig neue Eigenschaften verliehen werden.
Darüber hinaus lassen sich zuvor nicht realisierbare Geschäftsmodelle entwickeln. Durch die Verbindung der alten Welt der Mechanik und Elektronik mit der neuen Welt der Bits und Bytes bieten sich denjenigen Unternehmen Chancen, die in beiden Welten zu Hause sind. Oft wird es hierzu Kooperationen bedürfen, mit innovativen Start-ups oder auch mit einem der Internet-Giganten ....‹
Diese Entwicklungen wirken auf verschiedene Ebenen unserer Gesellschaft und unserer Arbeitswelt ein. Wir können und müssen davon ausgehen, dass sie uns auch in Zukunft stark prägen werden.
Der Brockhaus von früher und vergleichbare Nachschlagewerke werden durch Google und Wikipedia zunehmend ersetzt. Das Kaufhaus von nebenan wird durch Online-Anbieter 24 Stunden täglich ›besuchbar‹. Gleichermaßen werden Märkte und Preise immer transparenter und für den Konsumenten direkt vergleichbar. N...