Prof. Dr. Daniela Eisele-Wijnbergen
Nach der Durchführung von Bildungsmaßnahmen sollte grundsätzlich Feedback zu folgenden Aspekten eingeholt werden:
- Zielerreichung und Umsetzungsplanung der Teilnehmer
- Inhalte der Bildungsmaßnahme
- Umfang der Maßnahme
- Verwendete Methodik und Didaktik
- Organisation und Ablauf der Maßnahme
- "Lehrperson", wie Trainer, Coach, Mentor
- Anregungen und Wünsche der Teilnehmer
Die Abfrage kann schriftlich, mittels Seminarbeurteilungsbogen, so genannter Happy Sheets, und im Dialog erfolgen. Von Bedeutung ist, dass alle an der Weiterbildung Interessierten, also regelmäßig die Führungskraft, die "Lehrperson", der Teilnehmende sowie der Personalbereich, Kenntnis davon erlangen, um darauf eingehen zu können. Bei der Verwendung von Seminarbeurteilungsbögen ist darauf zu achten, dass die Fragestellung und die Skalierung klar und präzise sind sowie der Umfang des Bogens nicht zu groß ist. Im Regelfall sollten ein bis zwei Seiten nicht überschritten werden.
Ein Feedback zur Veranstaltung kann auch mündlich eingeholt werden. Dabei kann der Trainer oder auch eine dritte Person bestimmte Fragestellungen vorgeben, z. B.:
- Wie hat den Teilnehmern das Seminar gefallen?
- Sind die Inhalte klar und verständlich vermittelt worden?
- Haben die Inhalte Praxisbezug und sind sie umsetzbar?
- Welche Erkenntnisse wurden gewonnen?
- Wurde die persönliche Zielsetzung erfüllt?
- Gibt es Anmerkungen, besonders Positives und Verbesserungsvorschläge?
Bei längeren Maßnahmen empfiehlt es sich zudem auch während der Maßnahme Zwischenfeedbacks einzuholen, um ggf. noch entsprechend mit Anpassungen reagieren zu können.
Zufriedenheit der Teilnehmenden und Lernerfolg hängen zwar nicht unmittelbar voneinander ab. Generell kann jedoch davon ausgegangen werden, dass man in einer angenehmen Atmosphäre lieber und damit auch nachhaltiger lernt. Unbenommen ist, dass auch – unangenehmer – Druck Menschen zu Höchstleistungen treiben kann, was jedoch meist nicht von Dauer ist. Zudem stehen bei der Personalentwicklung neben dem Kompetenzerwerb und angestrebten Veränderungen immer auch weitere Ziele mit im Raum, die nur durch generelle Zufriedenheit erreicht werden können: Darunter beispielsweise die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und die Bindung von Mitarbeitern.
Zufriedenheitsabfragen nicht nur erheben, sondern auch nutzen
Es ist dringend davon abzuraten, relativ nichtssagende Seminarfeedbackbögen zur Pflicht zu machen und dann auch noch die wenigen Erkenntnisse, die damit überhaupt generiert werden, zu ignorieren. Das verärgert Teilnehmende und lässt im schlimmsten Fall die ganze Maßnahme negativ erscheinen. Wichtig ist, dass alle Beteiligten tatsächlich an Rückmeldung interessiert sind und auch gewillt sind, bei Bedarf darauf entsprechend einzugehen. Dann ist die Form eher nachrangig.