Ein sicherheits- und gesundheitsorientiertes Führungsverhalten fördert Loyalität und Vertrauen Ihnen gegenüber. Es ist darüber hinaus belegt, dass gesunde Beschäftigte tatsächlich leistungs- und veränderungsfähiger sind.
Fairness, Anerkennung und Wertschätzung
Es sind zum Teil einfache und kleine Dinge, mit denen Sie als Führungskraft einen großen Einfluss auf die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten nehmen können. Behandeln Sie Ihre Leute fair und sorgen Sie für Chancengleichheit. Zeigen Sie im Arbeitsalltag aufrichtige Anerkennung und Wertschätzung. Das Wichtigste, was Sie als Führungskraft tun können, ist, sich aufrichtig für Ihre Mitarbeitenden zu interessieren, sie zu "sehen". Sie müssen nicht anderen die Arbeit abnehmen, aber Sie können aufmerksam zuhören und für Unterstützung bereitstehen. Um das sinnvoll kanalisieren zu können, legen Sie fest, wann und wie Sie erreichbar sind und zu welchen Zeiten Sie auf Ihre Leute zugehen werden.
Sinnstiftung
Wenn Sie Aufgaben vergeben, dann achten Sie darauf, dass diese möglichst eine ganzheitliche Einheit abbilden. Wenn es um eine gemeinsame Aufgabe geht, stellen Sie sicher, dass der eigene Beitrag aller Mitwirkenden darin sichtbar wird. Das stiftet Sinn und ermöglicht der ausführenden Person Handlungs- und Entscheidungsspielräume. Diese sind ein Ausdruck von Vertrauen und Wertschätzung Ihrerseits. Sie kennen Ihre Leute am besten und wissen, wer wie viel Vorgaben braucht sowie Verantwortung übernehmen kann und will. Seien Sie ansprechbar, wenn es Fragen gibt.
Verantwortung übernehmen
Wenn Sie führen, tragen Sie eine wichtige Verantwortung für die Ihnen unterstellten Personen, indem Sie kritische Belastungssituationen vorausschauend ermitteln, Maßnahmen ableiten und auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen. Dazu gehört auch, frühzeitig Belastungen und Fehlbeanspruchungen zu erkennen, bevor eine ernste Störung entsteht, und auch mal eine offensichtlich kranke Person nach Hause zu schicken. Aber auch Beschäftigte durch Hinweise auf Karriere- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten gezielt zu fördern, ist ein wichtiges Element der sicherheits- und gesundheitsgerechten Führung.
Abbildung kann aus Gründen des Urheberrechts nicht dargestellt werden.
Informationen weitergeben
Wertschätzung zeigt sich auf vielen Ebenen, zum Beispiel auch indem Sie Informationen an die betreffenden Personen unverzüglich weitergeben. Um eine "Überflutung" sicher vermeiden zu können, ist es wichtig, im Vorfeld zu klären, wer wozu und zu welchem Zeitpunkt welche Information (wie aufbereitet) benötigt. Bauen Sie Sicherheit und Gesundheit in kleinen Blöcken in den betrieblichen Alltag ein, zum Beispiel als festen Punkt in regelmäßigen Besprechungen oder bei der Übertragung einer Aufgabe. Dabei kommt es im Zweifel weniger auf schriftliche Gesprächsregeln als auf Taten an: keine Planung von nahtlosen Besprechungen ohne "Lufthol- und Wegezeiten". Verlangen Sie eine gute Vorbereitung von Besprechungen, denn das spart Zeit und ist eine Wertschätzung der Teilnehmenden. Gehen Sie hier selbst mit gutem Beispiel voran.
→ |
Zum Beispiel: Sicherheitskurzgespräche |
Die Meisterin eines kleinen Elektroinstallationsbetriebs ist mit ihren Beschäftigten häufig selbst auf der Baustelle. Sie nutzt diese Gelegenheit, um vor Beginn der Arbeiten mit den Beschäftigten über Sicherheit und Gesundheit zu sprechen, auch wenn die Beschäftigten das anfangs belächelten. Sie nimmt sich dabei meist ein konkretes Thema vor, beispielsweise Sicherheit bei der Instandhaltung von Elektroanlagen, Absturzsicherung oder rückenschonendes Arbeiten. Dadurch sind Sicherheit und Gesundheit immer wieder ein Thema – und das ohne großen Aufwand: Die Gespräche dauern nur wenige Minuten, zeigen aber, dass ihr die Sicherheit und Gesundheit ihres Teams wichtig sind. |
Nutzen Sie das Potenzial Ihres Teams
Beziehen Sie Ihre Beschäftigten so oft wie möglich ein – nicht nur beim Thema Sicherheit und Gesundheit. Sammeln Sie Ideen und Verbesserungsvorschläge, egal ob persönlich oder in der anonymen Ideenbox. Auch vermeintlich provokante Bemerkungen zur Sicherheitssituation bieten häufig Ansatzpunkte zu guten Gesprächen. Nehmen Sie die Meinung Ihrer Leute ernst. Sie kennen ihre Arbeitsplätze schließlich am besten. Auch dies ist Ausdruck von Wertschätzung und erhöht die Eigenverantwortung und das "Mitdenken" der Beschäftigten.
Feedback geben
"Nicht gemeckert ist genug gelobt!" – dieser Satz ist wissenschaftlich widerlegt. Auch wenn Sie Ihr Team nicht oft persönlich sehen, sollten Sie versuchen, mindestens einmal im Monat ein konkretes Feedback zu geben. Seien Sie dabei ehrlich sowie konstruktiv und denken Sie daran, dass das Verhältnis von positiver zu negativer Rückmeldung etwa drei zu eins betragen sollte, damit Kritik auch angenommen sowie zur Verhaltensverbesserung genutzt werden kann und akzeptiert wird.
Auf sich selbst achten
Bei der Arbeit gilt dasselbe wie im Verein oder in der Familie: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu." Bevor Sie von ...