Parallel zu der sich verändernden Arbeitswelt hat sich auch das Krankheitsspektrum in den letzten Jahrzehnten verändert. Neben dem allgemeinen Trend des stetigen Anstiegs des Krankenstandes ist der Anteil der Arbeitsunfähigkeitstage durch psychische Erkrankungen deutlich gestiegen – in den letzten 10 Jahren um fast 50 % – und nach den Atemwegs- sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen der dritthäufigste Grund für Fehltage. Gleichzeitig sind durch psychische Erkrankungen bedingte Ausfälle im Schnitt mit längeren Ausfallzeiten assoziiert und nehmen einen erheblichen Anteil am Langzeit-Arbeitsunfähigkeitsgeschehen ein. Nach aktuellen Fehlzeiten-Reporten dauerten Krankheitsfälle aufgrund psychischer Erkrankungen mit ca. 30 Tagen je Fall mehr als doppelt so lang wie der durchschnittliche nicht psychisch bedingte Arbeitsausfall mit ca. 14 Tagen je Fall. Der deutliche Anstieg der Atemwegserkrankungen ist auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu interpretieren.

Als psychische arbeitsbezogene Beschwerden werden am häufigsten

  • Erschöpfung,
  • Wut,
  • Verärgerung und
  • Lustlosigkeit

genannt. Eine Vielzahl von Studien deutet darauf hin, dass die Zunahme der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen eine Folge der zunehmenden Arbeitsbelastungen sein kann – in welchem Umfang bleibt jedoch umstritten. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg wird außerdem in der Entstigmatisierung psychischer Störungen und Krankheiten gesehen.

Gleichzeitig haben Betriebe und Organisationen, die von ihren Mitarbeitern als zukunftsfähig eingeschätzt werden, im Schnitt weniger berufliche Fehlzeiten und gesündere Beschäftigte.[1]

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