Interventionsmöglichkeiten
Im folgenden werden Interventionsmöglichkeiten aufgelistet, die eine generationsübergreifende Arbeit fördern. Die Kategorisierung erfolgt nach den vorgestellten drei Urgrundbedürfnissen. So können Sie für Ihren Unternehmenskontext die passenden Interventionsmaßnahmen wählen. Achten Sie darauf, dass aus allen drei Bedürfniskategorien eine Auswahl getroffen wird.
4.1 Interventionen Menschlichkeit
4.1.1 Tandem aus zwei Generationen
Finden Sie zwei Vertreter unterschiedlicher Generationen, die gewillt sind, sich in regelmäßigen Zeiträumen zu treffen. In einem klar definierten Zeitraum werden über Entwicklungsverläufe, Vorstellungen, Zielsetzungen, Konflikte gesprochen – und zwar jeweils aus der Perspektive der jeweiligen Generation.
Gemeinsam werden Möglichkeiten formuliert, um mit bestehenden Situationen besser umzugehen.
Voraussetzungen für ein Gelingen dieser Tandem-Treffen ist:
- eine absolute offene Haltung dem Anderen gegenüber,
- Offenheit für kreative Lösungsansätze.
Ziel ist: Eine Generation lernt von der Anderen, der Austausch ist für beide Beteiligten bereichernd. Dies wird dann im jeweiligen Tätigkeitsfeld gut genutzt und weiter gegeben.
4.1.2 Job Sharing für ältere Mitarbeiter
Mitarbeiter, die altersgemäß dem Ruhestand angehören, werden stundenweise eingestellt. Sie gelten als erfahrene Wissensvermittler und geben fokussiert ihren Erfahrungsschatz gezielt bei bestehenden Herausforderungen im Unternehmen weiter. Das stärkt den älteren Generationenvertreter, da er in Ruhe und Gelassenheit Sachverhalte besser einschätzen kann.
4.1.3 Heterogen aufgestellte Teams
Heterogen aufgestellte Teams, die Vertreter aus den verschiedenen Hierarchiestufen, Generationen, Geschlechtern und Kulturen beherbergen, sind empirisch belegt produktiver und resilienter.
4.1.4 Mentoring
Bei Mentoring-Programmen werden bewusst junge und ältere Mitarbeiter zusammengebracht. Hierbei gilt es die Stärken und Kompetenzen der jeweiligen Generation als bereichernd zu sehen: die Technologieaffinität der Jugend oder die Inspiration, Innovationen oder Schöpferkraft der Jugend birgt unermüdliches Potenzial. Langjährige Mitarbeiter verfügen über einen enormen Erfahrungsschatz: sei es um Produktexpertise, Kundenbindungen, Unternehmensprozesse, Ressourceneinsparungen, Netzwerkpartner, Krisenbewältigungen, Finanzplanungen uvm. Es wäre eine Schande auf dieses Wissen zu verzichten. Daher ist das Ziel des Mentorings, sich auf Augenhöhe zu begegnen! Den anderen mit allen seinen Fähigkeiten zu schätzen und den Mehrwert einer guten kooperativen Zusammenarbeit zu erkennen und zu nutzen.
Beachten Sie dabei unbedingt auch die Stolperfallen, die beim Mentoring entstehen können und wie Sie diese vermeiden.
4.1.5 Generationsübersetzer
Ein neues Berufsbild: Jemand, der sich aktiv dafür einsetzt, die Vorstellungen und Konflikte zwischen den Arbeitswelten und Realitäten zu moderieren. Eine Form von Mediator, der den Gesprächsfaden der Generationen wieder aufnimmt, um Konflikte aufzulösen. Dieser Generationsübersetzer kann im Bedarfsfall gerufen werden.
4.2 Interventionen Sicherheit
4.2.1 Aufstellung eines gemeinsam erstellten Verhaltenskodex
Bei dieser Maßnahme treffen sich die verschiedenen Generationsvertreter und entscheiden, welche Verhaltensweisen sie für extrem wichtig halten. Im gemeinsamen Austausch können verschiedene Werte deutlich werden und Ziel ist dort, einen gemeinsamen Konsens zu finden. Der gemeinsam erstellte Verhaltenscodex wird offen und transparent im Unternehmen kommuniziert und darum gebeten, sich an ihn zu halten.
4.2.2 Auf Mitarbeiterbedürfnisse ausgerichtete Raumausstattung
Jeder Mitarbeiter hat ein individuelles Bedürfnis nach Ruhe oder Gemeinschaft. Das Unternehmen sollte dementsprechend Räume zur Verfügung stellen, in denen diese Bedürfnisse gestillt werden können. D.h. moderne Büroausstattungen ermöglichen ein Arbeiten im Team oder ein Arbeiten in Ruhe. So werden die Gewohnheiten der verschiedenen Generationen berücksichtigt.
4.2.3 Geregeltes Pausenmanagement
Die Leistungsspanne ist innerhalb der Generation unterschiedlich, auch hier ein Pausenmanagement zu gewährleisten, die den individuellen Bedürfnissen und dem Leistungswillen entsprechen, macht Sinn. Mehrere kurze Pausen regenerieren die Leistungsfähigkeit deutlich besser als eine lange Pause.
4.2.4 Ergebnisorientierte Projektarbeit
Festgefahrene Vorstellungen, wie und in welcher Schnelligkeit Ergebnisse vorliegen sollten, erweisen sich als kontraproduktiv. Wichtig ist jedoch, klare Rahmenbedingungen zu formulieren.
- Welche maximalen Zeitpuffer bestehen?
- Wann muss das Projekt fertig gestellt sein?
- Von welchen externen Ressourcen ist das Projekt abhängig?
Vorstellungen abgleichen
Hier unterscheiden sich häufig Vorstellungen der Generationen. Wichtig ist es, wffen zu bleiben, Freiräume zu geben, eine positive Fehlerkultur zu implementieren, den "Jungen" einen Vertrauensvorschuss zu geben, den" Alten" Verständnis für Jahrzehnte lange Arbeitskulturen aufbringen, ….
Das alles hilft einer guten, erfolgsversprechenden, generationsübergreifenden Zusammenarbeit.
Je klarer, transparenter und fokussierter Ziele kommuniziert werden, desto leichter ist es für alle Generationen sich an diesem roten Faden sicher entlang zu hangeln.
4.2.5 Klar kommunizierte Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten
Unternehmensinterne Rollenbilder sind unter Umstä...