Johanna Kauderer, Dipl.-Päd. Anneke Schröder
Mit der individuellen Bedarfserhebung sollte ermittelt werden, welchen Unterstützungsbedarf jede einzelne Führungskraft hat, um "gesundes Führen" in ihre Arbeit zu integrieren. Dazu erhielten die Führungskräfte am Ende des von ihnen besuchten Kick-off-Workshops einen Fragebogen zur Erhebung ihres persönlichen Unterstützungsbedarfs.
Da die Befragung anhand der Ergebnisse der ersten beiden Workshops generiert wurde, erhielten die Teilnehmer dieser Workshops den Bogen eine Woche nach der Veranstaltung. Die Teilnehmer von Workshop III und IV erhielten einen Fragebogen am Ende des Workshops in Papierform sowie zusätzlich eine digitale Version per E-Mail. Den ausgefüllten Fragebogen konnten sie per Hauspost oder E-Mail an das BGM-Team bzw. das externe Beratungsunternehmen senden. 90 % der Teilnehmer wählten den ersten Weg per Hauspost oder E-Mail.
Der Fragebogen ist in folgende 3 Bereiche mit jeweiligen Unterpunkten gegliedert:
- Informationsbedarf der Führungskräfte, z. B. Übersicht über Angebote/Ansprechpartner, auf die ich verweisen kann, Auswirkungen meiner Führungsarbeit auf die Mitarbeitergesundheit,
- persönlicher Unterstützungsbedarf, z. B. zu den Themen: Gesprächsführung, Umgang mit psychischen Belastungen bei Beschäftigten,
- genereller Unterstützungsbedarf, z. B. Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch unter den Führungskräften/Betriebsleitern.
Kein vorgefertigter Fragebogen
Es wurde kein vorgefertigter Fragebogen verwendet. Die Fragen wurden aus den Ergebnissen der ersten beiden Workshops generiert. Auf diese Weise konnte gezielt auf die Situation im Unternehmen eingegangen werden.
Die Fragen waren als geschlossene Items formuliert. Die Befragten konnten die für sie relevanten Bereiche ankreuzen und mit Prioritäten von A–C versehen. Zusätzlich konnten sie zu jeder Frage einen Kommentar abgeben. Am Ende eines Bereichsabschnitts hatten sie die Möglichkeit, noch weiteren, bisher nicht genannten Bedarf zu äußern.
Anhand der Ergebnisse aus der Bedarfserhebung wurden im weiteren Verlauf Angebote entwickelt. Außerdem wurde für jede Führungskraft, die teilgenommen hatte, eine Vorlage für einen Aktionsplan entwickelt, der ihren Bedarf enthielt. Dieser wurde an die direkten Vorgesetzten der Führungskräfte (das obere Management) weitergeleitet und diente der gemeinsamen Planung der weiteren Vorgehensweise.
Aus Gründen des Datenschutzes wurde bei den Befragten eine schriftliche Einverständniserklärung eingeholt, die das Weiterleiten ihrer Befragungsergebnisse an das obere Management ausdrücklich erlaubte. Ebenso wurden die befragten Führungskräfte vor der Befragung darüber informiert, was mit den Ergebnissen geschehen sollte. Dies stellte eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme dar.
Datenschutz
Die Ergebnisse der individuellen Bedarfserhebung dürfen nur weitergegeben werden, wenn vorher eine schriftliche Genehmigung bei der befragten Person eingeholt wurde! Datenschutz!