Während des Kalenderjahres ist der Wechsel von der Lohnsteuerpauschalierung mit 20 % zum Lohnsteuerabzug nach den elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen oder umgekehrt zulässig.

Voraussetzung dafür ist, dass dieser Wechsel durch das Arbeitsverhältnis veranlasst ist. So kann z. B. ein Arbeitgeber mit seinem Arbeitnehmer vereinbaren, dass das Arbeitsverhältnis – wenn der Arbeitnehmer im Laufe des Kalenderjahres in den Ruhestand tritt – als pauschal besteuertes Arbeitsverhältnis weitergeführt wird.

Der Wechsel von der Lohnsteuerpauschalierung zum Lohnsteuerabzug nach den Lohnsteuerabzugsmerkmalen ist vorgeschrieben, wenn wegen schwankenden Arbeitslohns die Lohngrenze für die Lohnsteuerpauschalierung überschritten wird. Liegt der Arbeitslohn in den folgenden Monaten wieder innerhalb der Pauschalierungsgrenzen, kann der Arbeitgeber zur Lohnsteuerpauschalierung zurückkehren.

 
Praxis-Beispiel

Wechsel von der Lohnsteuerpauschalierung zum individuellen Lohnsteuerabzug

Eine versicherungspflichtige teilzeitbeschäftigte Sekretärin erhält im Jahr 2024 einen pauschal besteuerten Monatslohn bzw. ein Arbeitsentgelt von 500 EUR. Ab November wird eine Erhöhung des Monatslohnes auf 600 EUR vereinbart.

Ergebnis: Aufgrund der Lohnerhöhung ist die Pauschalbesteuerung ab November 2024 nicht mehr zulässig. Der Lohnsteuerabzug erfolgt von den 600 EUR nach den individuellen Lohnsteuerabzugsmerkmalen (z. B. mit der Steuerklasse V).

Der notwendige Wechsel der Besteuerungsart führt dazu, dass der bescheinigte Arbeitslohn von 1.200 EUR im Ergebnis steuerfrei bleibt. Denn bei der Einkommensteuerveranlagung durch das Finanzamt stehen der Arbeitnehmerin u. a. der Grundfreibetrag und der Arbeitnehmerpauschbetrag zu. Deshalb wird eine vom Arbeitgeber einbehaltene Lohnsteuer vom Finanzamt erstattet oder auf eine evtl. bestehende Einkommensteuerschuld angerechnet. Anders verhält es sich, wenn weitere Einkünfte vorliegen.

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