Im Kontext Inhalte und Perspektiven wurde sowohl das Bedürfnis als auch die Notwendigkeit des Lernens angesprochen. Die gesteigerte Verantwortung, die Mitarbeiter für die Erhaltung und Steigerung ihres Marktwerts übernehmen, um ihre Beschäftigungsfähigkeit (Employability) zu erhalten, drückt sich in dem Wunsch aus, sich stetig weiterzubilden.
Ein Standard-Seminarkatalog reicht jedoch nicht aus, um sich an diesem neuralgischen Punkt von dem Wettbewerb abzusetzen. Der Erfolgsfaktor liegt also nicht im Angebot rein kognitiver Lernprozesse, sondern der Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung. Wenn Sie in der Lage sind, neben Weiterbildungsangeboten, E-Learning und Sprachkursen für den Mitarbeiter die Rolle des "Enablers" (Ermöglicher) für Persönlichkeitsentwicklung einzunehmen, werden die Mitarbeiter dies als deutlichen Mehrwert empfinden. Maßnahmen wie Teamentwicklungsprozesse und Coachings sind Elemente, um dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig soziale Lernprozesse im Unternehmen zu fördern. Durchgesetzt haben sich auch Verfahren wie "Working out Loud", hier treffen sich Mitarbeiter in 5-er Lerngruppen 12 Wochen lang zu einer bezahlten Lernstunde, in der sie im Austausch an ihren jeweiligen individuellen Lernzielen arbeiten, unterstützt von der Personalentwicklung. Individuelle Lernziele können hier gleichermaßen wie organisationale Lernziele verfolgt werden. Will ein Mitarbeiter lernen, wie man Spaghetti Carbonara kocht, ist dies ein akzeptiertes Lernziel. Warum? Die Freude zum Lernen wird aktiviert und der wichtigste Anreiz für Lernen befördert: Begeisterung!
Im Zusammenhang mit Mitarbeiterbindung und dem Abfluss von Knowhow im Falle hoher Fluktuation haben die Unternehmen überdies erkannt, dass Lernen in Form von Wissenstransfer einen maßgeblichen Anteil an der Erhaltung und Weiterentwicklung des im Unternehmen vorhandenen Knowhows hat. Während Wissenstransfer im Sinne von neuen Impulsen über Ideenmanagement-Systeme erfolgen kann, bieten Technologien immer neue Möglichkeiten des Austauschs und der Interaktion zwischen den Mitarbeitern. In diesem Kontext sind zahlreiche neue Instrumente zu Tage getreten, die Information, Kommunikation und Wissenstransfer positiv beeinflussen. Beispiele hierfür sind firmeninterne "Wikis", die es der Unternehmensleitung aber auch den Mitarbeitern ermöglichen, Informationen nicht nur zu lesen, sondern auch aktiv mitzugestalten oder Weblogs, Log- bzw. Tagebücher, in denen Einträge von den Mitarbeitern gemacht und von anderen eingesehen, verlinkt oder kommentiert werden können.
In Zeiten von Homeoffice haben viele Unternehmen jetzt sehr positive Erfahrungen mit den digitalen Segnungen der Technik gemacht. Es ist in der Kommunikation leicht geworden über Weekly- und Daily-Formate virtuell oder hybrid in den gemeinsamen Austausch zu gehen. Die Nutzung der angebotenen Tools macht auch gemeinsame Gruppenarbeiten in getrennten virtuellen Räumen und wieder im gemeinsamen Gruppenraum zur Abschlusspräsentation und -diskussion möglich. Alle Beschäftigten müssen indes gleichen Zugang und gleiche Tools haben, damit es funktioniert.
Nicht nur die Führungskräfte, auch aus der Mitte der Teammitglieder kann der Vorschlag kommen, täglich oder wöchentlich gemeinsame Learning-Inputs anzusetzen. Hier können Lernimpulse aus besuchten Learning-Sessions extern oder intern geteilt und diese sofort in den Arbeitsalltag integriert werden, insbesondere im Umgang mit neuesten Technik-Tools, die gemeinsam geteilt werden. Wird dies rollierend für alle im Team miteinander vereinbart, steigt der gemeinsame Lernerfolg rapide, verbunden mit einer Menge Spass, wenn das "Gaming " nicht zu kurz kommt. Die positive Nutzung dieser Instrumente wird bereits von Unternehmen gespiegelt, die beispielsweise das vorhandene Knowhow im Unternehmen über ein Wiki durch Beteiligung der Mitarbeiter ständig aktualisieren und erweitern oder in "Change Prozessen" und nach Einführung von neuen Prozessen oder Instrumenten einen Weblog als Feedback-Instrument zur Verfügung stellen. Die Ausnutzung dieser Möglichkeiten ermöglicht das voneinander Lernen, fördert dabei den Austausch zwischen den Mitarbeitern und steigert die Identifikation mit dem Unternehmen – im Übrigen auch in internationalen Unternehmen über Landesgrenzen hinweg!
Arbeitshilfen: Kreativitätstechniken: Anwendung und Nutzen