Trainee-Programme sind bewährte Instrumente der strategischen Personalentwicklung, um Hochschulabsolventen mittels einer firmenspezifischen Ausbildung den Einstieg in ein Unternehmen zu erleichtern. Neben Hochschulabsolventen, die direkt nach ihrem Studium einsteigen, können auch Berufserfahrene und Quereinsteiger ein Trainee-Programm absolvieren, das meist zwischen sechs Monaten und zwei Jahren dauert.
Die Unternehmen versprechen sich dadurch, den dringend benötigten Fach- und Führungskräftenachwuchs selbst auszubilden und durch ein qualitativ gutes Nachwuchsprogramm langfristig an das Unternehmen zu binden.
Durch den fließenden Übergang können die Trainees rasch in eine verantwortungsvolle Position einsteigen.
Trainees in den Fachabteilungen einbinden
Trainees durchlaufen wie Azubis meist eine praktische "Ausbildung" in verschiedenen Stationen im Unternehmen, um sie auf spätere Fach- oder Führungsaufgaben vorzubereiten.
Diese Job-Rotation ist ideal, um den Trainees die Gesamtzusammenhänge im Unternehmen zu vermitteln. Diese vielfältigen Einblicke kommen ihnen später als Fach- oder Führungskraft zugute, um die Gesamtinteressen des Unternehmens berücksichtigen zu können.
An den einzelnen Stationen unterstützen die Trainees die Teams beim Tagesgeschäft und dürfen meist auch kleinere Projekte eigenverantwortlich durchführen. Um Trainees erfolgreich in ein Unternehmen zu integrieren, eignen sich im Prinzip ähnliche Methoden wie bei den Azubis.
Was beim Onboarding der Trainees zu beachten ist:
- Ziele für das Traineeprogramm festlegen (Unternehmensziele dienen als Basis für strategische Nachwuchsentwicklungskonzepte). Diese Ziele sollten mittels Kennzahlen messbar sein.
- Kompetenzfelder für das Traineeprogramm festlegen (Verständnis für Wertschöpfungsprozesse herstellen bzw. das gesamtunternehmerische Handeln, fachliche und methodische Qualifikation, persönliches Lernen).
- eine qualifizierte Betreuung der Trainees und Ansprechpartner durch HR sicherstellen, der auch die Kontakte zu den Fachabteilungen herstellt und das Onboarding in die Fachabteilungen begleitet,
- einen erfahrenen Mentor zur Seite stellen, der den Trainees jederzeit bei Fragen zur Seite steht und auch bei Führungsaufgaben unterstützt,
- einen Einsatzplan in den Abteilungen ausarbeiten, der immer wieder aktualisiert und professionalisiert wird,
- fachliche Unterstützung und umfangreiche Einblicke in die Arbeitsweise in den Fachabteilungen sicherstellen (z. B. durch Teamleiter),
- Treffpunkte und Austauschmöglichkeiten für Trainees organisieren (z. B. Trainee-Buddy aus einem der letzten Trainee-Jahrgänge, Trainee-Stammtisch für die Vernetzung etc.),
- spezielle Workshops und Seminare zur Wissensvermittlung für Trainees anbieten, um sich fachlich, methodisch und persönlich weiterzubilden.
Durch die umfassende Betreuung und Mitarbeit erhalten die Trainees tiefere Einblicke in ein Unternehmen. Nicht selten stehen außerdem Auslandsaufenthalte in verschiedenen Standorten auf dem Programm, so dass die Trainees früh internationale Erfahrungen sammeln können.
Die Trainees schätzen diese speziellen Programme im Vergleich zum Direkteinstieg vor allem deshalb, weil sie sich hier in Projekten (einzeln oder im Team) einbringen können. Regelmäßige Projektcoachings sowie moderiertes Feedback und eine angeleitete Selbst- und Fremdreflexion greifen wesentliche Herausforderungen der Trainees in der Projektarbeit auf und analysieren diese. Davon profitieren sowohl die Trainees, aber auch das Unternehmen bekommt so immer wieder wertvolle Impulse für Veränderungen.
Übergang gestalten
Die Übergangsphase am Ende des Traineeprogramms in die Übernahmeposition kann eine besondere Herausforderung darstellen. Um für die Trainees nach Abschluss des Entwicklungsprogramms den Übergang in feste Arbeitsverhältnisse optimal zu gestalten, eignen sich zur Mitarbeiterbindung interessante und anspruchsvolle Zielpositionen, zusätzliche Qualifizierungs- und Fördermöglichkeiten und die Eingliederung in Netzwerke als Bindungsinstrument.