Prof. Dr. Hans-Dieter Litke, Dr. Ilonka Kunow
Teamarbeit ist nicht zu verwechseln mit Gruppenzwang. Das bedeutet, Teamarbeit kann nicht von oben verordnet werden, nur weil sich die Unternehmensleitung davon z. B. gerade Kosteneinsparungen verspricht. Ein Team sollte auch nie als Selbstzweck gesehen werden, sondern als Mittel zum Zweck. Daher sollte vor der Teambildung grundsätzlich die Frage gestellt werden: "Ist es auch sinnvoll für die anstehende Aufgabe ein Team zu bilden?"
Feststeht, dass Teamarbeit dort gefragt ist, wo es um eine Aufgabe geht, die von einer Gruppe einfach besser erledigt werden kann als von verschiedenen Einzelpersonen, die unabhängig voneinander und still vor sich hinarbeiten. Der Synergieeffekt der Teamarbeit tritt aber nur ein, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind.
Gute Ausgangsbedingungen liegen vor, wenn prinzipiell
- Konsens über die Ziele besteht,
- Einigkeit über die Vorgehensweise herrscht,
- gemeinsame Normen befolgt werden,
- Rollen und Rollenverteilung geklärt sind.
4.1 Wann ist das Team gut?
Die Projektgruppe ist nur dann wirklich ein gutes Team, wenn sie auch aus eigener Motivation heraus die berühmte Teamfähigkeit fördert und praktiziert. Das heißt, die Beteiligten haben selbst ein Interesse daran ein herausforderndes Ziel gemeinsam zu erreichen. Sie haben den Wunsch zusammenzuwachsen und dabei zu lernen. In erfolgreichen Teams ‐herrscht nicht nur der Wille, sich persönlich weiterzuentwickeln und Erfolg zu haben, sondern das eigene Weiterkommen in den Dienst der gemeinsamen Aufgabe zu stellen. – Sicher gibt es auch in guten Teams Konflikte – aber diese werden von ihnen dazu genutzt, sich als Gruppe weiterzuentwickeln.
Der Teamarbeit gehört die Zukunft. Denn es ist unbestritten, dass Teams nicht nur produktiver sind, sondern auch schneller lernen können.
Ein gutes Team haben Sie, wenn
- sich alle darüber im Klaren sind, dass sie zusammen in einem Boot sitzen,
- alle an einem Strang ziehen,
- sich einer auf den anderen verlassen kann,
- die Sicherheit herrscht, dass jeder im Projekt etwas gewinnt,
- alle in dem Bewusstsein arbeiten persönlich und als Gruppe etwas bewegen zu können,
- eine offene Haltung herrscht und jeder bereit ist vom anderen etwas zu lernen,
- sich alle gegenseitig respektieren und Hilfsbereitschaft signalisieren, wenn es zu Problemen kommt,
- die Zusammensetzung unterschiedlicher Persönlichkeiten mit verschiedenen Denkansätzen nicht als störend empfunden, sondern als Stärke gesehen wird,
- effektiv gearbeitet wird und das Team zu hochwertigen Ergebnissen kommt.
"Jeder gewinnt" – wenn dieses Gefühl bei allen vorhanden ist, ist schon eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Teamgeist gegeben.