Besonders der Strom kälterer Luftmengen, der von außen in einen wärmeren Raum eintritt, wird als äußerst unangenehm empfunden. Dadurch wird die Lufttemperatur vermindert bzw. wärmere Luft verdrängt. Außerdem wird u. U. dem menschlichen Körper ständig Wärme entzogen, was zu Gesundheitsbelastungen (z. B. Muskelverspannungen) führen kann. Zugluft entsteht z. B. durch Undichtigkeiten in der Raumaußenhülle oder durch Druckausgleichsströmungen in der Nähe von Aus- und Eingängen.

Zugeffekte können aber auch innerhalb eines Raums auftreten (z. B. durch Fallwinde an hohen Glasfassaden) oder sie beruhen nicht auf tatsächlichen Luftbewegungen, sondern kalter Strahlung (s. o.). Zugeffekte sind oft kaum messtechnisch zu erfassen, weil schon sehr geringe Luftbewegungen bei entsprechenden Temperaturdifferenzen die beschriebenen Effekte auslösen können. Ursachenforschung geht hier vor Messungen.

 
Wichtig

Wohlfühlklima ist mehr als nur Physik

Auch wenn sich Klimaparameter mit entsprechender Sorgfalt detailgenau bestimmen lassen – Behaglichkeit am Arbeitsplatz ist leider keine exakte Messgröße. Beleuchtung und Farbgestaltung wirken sich z. B. unmittelbar auf das Klimaempfinden aus: Mit Leuchtstofflampen erleuchtete, aber auch dunkle Räume werden z. B. als kühler wahrgenommen, während bestimmte Farbtöne einen Raum wärmer erscheinen lassen.

Auch die psychische Situation, in der ein Raumnutzer sich sieht und die die ganze Bandbreite positiver und negativer Gefühle und Stimmungen mit sich bringen kann, wirkt sich auf die Klimawahrnehmung aus und kann nicht zuletzt auch eine wesentliche Ursache der mit Raumklimaproblemen in Zusammenhang gebrachten Gesundheitsbelastungen sein. Das Wissen um diese Zusammenhänge entbindet nicht davon, vermuteten Klimaproblemen auf den Grund zu gehen und wo möglich Abhilfe zu schaffen. Es hilft aber, manche unerwartete Reaktion oder Einschätzung in solchen Situationen zu verstehen.

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