Rz. 17

Igl, Die soziale Pflegeversicherung, NJW 1994 S. 3185.

Lutter, Die private Pflege-Pflichtversicherung, BArbBl. 1994 S. 51.

Schneider, Die Pflegeversicherung im Überblick, ZfS 1994 S. 193.

Wittich, Die Regelungen des SGB XI zur privaten Pflegeversicherung, ZfS 1996 S. 354.

 

Rz. 18

Es bestehen verfassungsrechtlich keine Bedenken, dass der Gesetzgeber die Versicherungspflicht in der Pflegeversicherung grundsätzlich an das Bestehen eines gesetzlichen oder privaten Krankenversicherungsschutzes geknüpft hat. Es verstößt jedoch gegen den allgemeinen Gleichheitssatz, dass der Gesetzgeber gleichermaßen schutzbedürftige Personen ohne Krankenversicherungsschutz vom Zugang zur gesetzlichen Pflegeversicherung ausgeschlossen hat, die als Volksversicherung angelegt ist. Diesen Personen ist zumindest ein Beitrittsrecht einzuräumen:

BVerfG, Urteil v. 3.4.2001, 1 BvR 81/98, BVerfGE 103 S. 225 = SozR 3-3300 § 20 Nr. 6 = NJW 2001 S. 1716 = Breithaupt 2001 S. 504 = VersR 2001 S. 920 = USK 2001-03 = NZS 2001 S. 314.

Die Vorschriften des Pflege-Versicherungsgesetzes (SGB XI) über die Verpflichtung privat Krankenversicherter zum Abschluss und zur Aufrechterhaltung privater Pflegeversicherungsverträge und über deren nähere inhaltliche Ausgestaltung sind durch die Gesetzgebungskompetenz des Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG („privatrechtliches Versicherungswesen”) gedeckt. Der zur sozialpolitischen Gestaltung berufene Gesetzgeber durfte eine im Grundsatz alle Bürger erfassende Volksversicherung einrichten, um die für die Pflege hilfebedürftiger Menschen notwendigen Mittel auf der Grundlage einer Pflichtversicherung sicherzustellen. Der mit der gesetzlichen Verpflichtung zum Abschluss und zur Aufrechterhaltung eines privaten Pflegeversicherungsvertrages verbundene Eingriff in das Grundrecht der allgemeinen Handlungsfreiheit (Art. 2 Abs. 1 GG) ist verfassungsgemäß:

BVerfG, Urteil v. 3.4.2001, 1 BvR 2014/95, BVerfGE 103 S. 197 = NJW 2001 S. 1709 = VersR 2001 S. 627 = NZS 2001 S. 309 = SozR 3-1100 Art 74 Nr 4 = USK 2001-7 = DVBl 2001 S. 906.

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