Peter Sattler, Dipl.-Kffr. Andrea Kämmler-Burrak
Funktionen: Unternehmensstrategie – Konzernkommunikation – M&A
Die Geschäftsführung (CEO in Abb. 10) ist häufig in der Funktion des Antreibers, des Kommunikators und des Dirigenten. Sie bestimmt wesentlich den sog. "Tone at the Top". Nicht selten liegt in der Praxis im Geschäftsführungsbereich auch die Verantwortung für das Ressort Nachhaltigkeit.
Definition der Ambition
Die Kernaufgabe der Geschäftsleitung bzw. des CEOs besteht darin, die strategische Ambition des Unternehmens hinsichtlich Nachhaltigkeit festzulegen. In der unternehmerischen Praxis bewegen sich hier die Unternehmen regelmäßig zwischen 2 Polen:
- Auf der einen Seite gibt es Unternehmen, die ausschließlich gesetzliche Mindestanforderungen erfüllen möchten, bzw. gegebenenfalls vermeiden wollen, Wettbewerbsnachteile durch Nachhaltigkeit zu erleiden.
- Auf der anderen Seite stehen Unternehmen, die kurzfristig zusätzliche Ausgaben sowie das Risiko eines First Mover Disadvantages auf sich nehmen und dafür auf mittel- und langfristige Vorteile für das Bestehen des Unternehmens setzen.
Integration in die Unternehmensstrategie
Neben der Ambition hat die Geschäftsführung die Vorgaben und die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie zu gestalten. Während früher zumeist nur eine isolierte Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt wurde, die in der übergreifenden Unternehmensstrategie kaum Resonanz gefunden hat, werden Nachhaltigkeitsthemen heute immer stärker in die Unternehmensstrategie integriert. Der Purpose des Unternehmens, bzw. der ökologische und soziale Impact werden zunehmend dem ökonomischen Erfolg des Unternehmens beigestellt. Eine Detaillierung im Sinne einer funktionsübergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie ist zudem sinnvoll.
Berücksichtigung bei M&A Aktivitäten
Auch im Rahmen von M&A Aktivitäten finden Nachhaltigkeitsfaktoren zusehends Berücksichtigung. Bei Akquisitionen werden neben technischen und kommerziellen Aspekten im Rahmen einer Due-Diligence-Prüfung zunehmend der Fit zu den eigenen Nachhaltigkeitszielen analysiert und in die Bewertung aufgenommen. Auch beim Verkauf von Unternehmensbestandteilen werden die Nachhaltigkeitsziele berücksichtigt.
Kommunikation mit Stakeholdern
Der externen Kommunikation kommt zumeist eine wichtige Rolle im Nachhaltigkeitsmanagement zu. So sind Stakeholder des Unternehmens über die eigenen Vorhaben, Ziele, Maßnahmen und Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit bestmöglich zu informieren. Das Motto "tue Gutes und rede darüber" findet hier Anwendung. Gleichzeitig ist aber eine Balance zu halten, um jeden Anschein von Greenwashing tunlichst zu vermeiden.