Mit Misserfolgen umgehen lernen - nach vorne blicken

Wer Widerstandsfähigkeit in schwierigen Lebenslagen aufbauen möchte, konzentriert sich am besten auf das, was gelungen ist, und lernt aus dem, was schief lief. Die bewusste positive Verstärkung von Gefühlen ist ein wichtiger Baustein zur erfolgreichen Burnoutprävention durch emotionales Aufleuchten. Das heißt konkret: Erfolge ausgiebig genießen und mehr beachten als Misserfolge.
Nach vorne blicken – nicht an Vergangenem festhalten
Machen Sie sich nicht emotional fertig, sondern analysieren Sie bei Niederlagen, woran es lag, und gehen Sie dann mit einem emotional positiven Ausblick in die Zukunft.
Bei vielen erschöpften Klienten ist es so, dass sie emotional noch an etwas Vergangenem festhalten und sich damit beschäftigen. Da wir die Vergangenheit und die Wunschvorstellungen, die sich auf die Vergangenheit beziehen, nicht beeinflussen können, ist dies für unseren emotionalen Zustand immer ein Spiel, das uns viel Kraft kostet und das keinerlei Gewinn bringt. Deshalb ist es wichtig, von den Gedanken und auch vom emotionalen Wunsch her die Vergangenheit sowie die damit verbundenen Wunschvorstellungen loszulassen.
Formulieren Sie die eigenen Wunschvorstellungen neu, verbinden Sie Bilder damit, die in der Zukunft liegen. Letztendlich hilft das, einen Plan zu schmieden, wie wir unsere Wünsche und Bedürfnisse in der Zukunft erfüllen können.
Beispiel Trennungsschmerz
Eine Führungskraft berichtete, dass sie nach über einem Jahr intensiver Trauer nun verstanden habe, dass die schöne Zeit mit ihrem Exmann nie mehr zurückkomme. Im zurückliegenden Geschäftsjahr war die Führungskraft nach eigenen Angaben "stark angeschlagen". Sie hatte immer wieder über Erschöpfungszustände berichtet und massiven Ärger im Unternehmen bekommen, weil sie nicht mehr so leistungsfähig war, wie es ihre berufliche Umgebung gewohnt war.
Nun kann die Führungskraft reflektieren, dass die Trennung doch viel mehr emotionale Belastung bewirkt hatte, als sie sich selbst von Vernunft wegen eingestehen wollte. "Ich dachte mir, dass ich ja schon seit Jahren über die Trennung nachgedacht hatte und dass deshalb dieser Schritt, der ja auch von mir ausging, nicht solche schwerwiegenden Auswirkungen auf mich hätte. Nun habe ich nach über einem Jahr der tatsächlichen Trennung mit meinem Herzen verstanden, dass ich loslassen sollte, und mir ist vom Gefühl her klar geworden, dass die schöne Zeit, die ich mit meinem Exmann hatte, nie mehr wiederkommen wird. Selbst wenn ich eines Tages wieder mit ihm zusammenleben sollte, dann wird diese Zeit, diese schöne Zeit, die wir einmal hatten, nie mehr wieder stattfinden. Seit ich mich von diesem Wunsch, die alte Zeit wieder zu bekommen, verabschiedet habe, geht es mir viel besser. Und ich spüre, wie ich wesentlich gelassener werde."
Zum Autor: Dr. Michael Spreiter berät als Management Coach Führungskräfte und Unternehmen zu den Themen Burnoutvermeidung und Gesundheitsmanagement. Zuvor war er selbst als Manager in verschiedenen Dax-30-Konzernen tätig.
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
1.711
-
In diesen Jobs verdienen Azubis am meisten
1.035
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
937
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
931
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
816
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
677
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
562
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
405
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
389
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
366
-
Tipp der Woche: Ältere Beschäftigte einbinden
24.04.2025
-
Job Crafting für mehr Mitarbeiterzufriedenheit
24.04.2025
-
Warum Unternehmen Corporate Influencer unterschätzen
22.04.2025
-
Ist HR reif für KI?
17.04.2025
-
Bedeutung der bAV wächst
17.04.2025
-
Job Hopping - Zu oft gewechselt, um gut zu sein?
16.04.2025
-
Trend zu Präsenzpflicht geht zurück
16.04.2025
-
Arbeit für Ältere attraktiv gestalten
15.04.2025
-
Wie sich Elternzeit bei Vätern aufs Gehalt auswirkt
10.04.2025
-
Kritische Infrastrukturen müssen sicherer werden
08.04.2025