Diese zehn Faktoren beeinflussen das Gehalt
Je höher die Position, desto höher auch das Gehalt? Nicht immer stimmt diese Gleichung. Das Gehaltsvergleichportal Gehalt.de hat die zehn wichtigsten Einflussfaktoren auf die Höhe des Gehalts zusammengefasst. Nicht alle dieser Faktoren kann der Mitarbeiter beeinflussen.
1. Position: Personalverantwortung muss sich in der Vergütung niederschlagen
Der erste Anhaltspunkt für die Vergütung ist natürlich die Stelle selbst. Den Rahmen für die Position und dementsprechend für das Gehalt geben dabei ein paar Grundfragen:
- Welche Aufgaben umfasst die Arbeit?
- Wie viel (Personal-)Verantwortung trägt der Beschäftigte?
Je größer die Ansprüche und spezifischer die Anforderungen an die Position, desto höher das Gehalt, das das Unternehmen zahlen sollte.
2. Ausbildung: Höhere Gehälter für Hochschulabsolventen
Auch der Ausbildungshintergrund hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gehaltshöhe. Wer Zeit in seine Ausbildung investiert, sollte diese Investition auch in seinem Gehalt honoriert sehen. Eine Fachkraft mit akademischer Ausbildung erhält in der Regel mehr Geld als ein Mitarbeiter ohne Studienabschluss. In Führungspositionen ist der Unterschied noch größer.
3. Firmengröße: Mitarbeiteranzahl entscheidet über Gehaltshöhe
Die Unternehmensgröße hat großen Einfluss auf die Vergütung. Dabei handelt es sich zunächst um die tatsächliche Anzahl an Mitarbeitern und nicht um den erworbenen Umsatz. Mehr Mitarbeiter bedeuten immer auch mehr Gehalt. Bei einem Kleinstunternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern kann sich das Gehalt im Vergleich zu einer Firma mit 20.000 Mitarbeitern um bis zu 85 Prozent unterscheiden. Die Bezahlung kann in dem Fall sogar bei gleichbleibender Berufsbezeichnung und Tätigkeit stark variieren. Als Buchhalter ist der Verdienst in einem Großkonzern deutlich höher als in einer kleinen Agentur.
4. Branche: Hohe Gehälter in kapitalstarken Branchen
Selbst bei großen Mitarbeiterzahlen und Umsätzen können die Gehälter der Mitarbeiter im Verhältnis zu anderen Branchen geringer ausfallen. Das hängt mit der Attraktivität und dem Kapital der Branche zusammen. Traditionell sind der Maschinenbau, die Investitionsgüterbranche sowie die Medizintechnik Spitzenreiter bei der Vergütung. Bei gleichbleibendem Beruf ist der Verdienst in diesen Branchen bis zu 25 Prozent höher als der branchenübergreifende Durchschnitt. Schlusslicht bilden Call Center, Zeitarbeitsfirmen und Krankenhäuser.
5. Region: Ost-West- und Nord-Süd-Gefälle
Die Abstufungen im Gehalt spielen mittlerweile nicht nur zwischen Ost und West eine Rolle, sondern auch immer mehr zwischen Norden und Süden. Die Vergütung steht im Süd-Westen vergleichsweise am höchsten, so gehören Frankfurt am Main, Stuttgart und München zu den Städten mit den Top-Verdienern. In Dresden und Schwerin dagegen fallen die Gehälter im Durchschnitt eher geringer aus. Während ein Ingenieur in Berlin oder Jena rund 59.000 Euro verdient, erhält er in Stuttgart oder Frankfurt 81.000 Euro. In Extremfällen kann sich das Gehalt je nach Region sogar um bis zu 35 Prozent unterscheiden.
6. Angebot und Nachfrage: Hohe Gehälter für qualifiziertes Fachpersonal
Auch die Situation auf dem Stellenmarkt beeinflusst die Höhe des Gehalts. Bereiche, in denen Fachkräftemangel herrscht (wie zum Beispiel im IT-Bereich), müssen Unternehmen bei der Vergütung tiefer in die Tasche greifen. Umgekehrt können Unternehmen die Gehälter drücken, wenn es eine Vielzahl an Bewerbern für eine offene Stelle gibt.
7. Berufserfahrung: Erfolge benennen
Wer eine längere Berufserfahrung mitbringt, sollte auch ein höheres Gehalt bekommen - vorausgetzt es handelt sich um relevante Berufserfahrung für die zu besetzende Stelle. Beschäftigte können sich in der Regel bis zum 40. Lebensjahr über steigende Löhne freuen, danach erhalten vorrangig Führungskräfte Gehaltserhöhungen. Vor allem für junge Beschäftigte ist es immer lohnenswert, konkrete Erfolge zu benennen.
8. Wirtschaftslage des Unternehmens
Die individuelle Wirtschaftslage ist ein entscheidender Gehaltsfaktor. Wenn das Unternehmen aktuell rote Zahlen schreibt, stehen die Chancen der Mitarbeiter auf eine Gehaltserhöhung schlecht.
9. Weitere Qualifikationen und Soft Skills
Nach wie vor spielen Soft Skills eine große Rolle für das Gehalt. Sicheres Auftreten und Verhandlungsgeschick lassen sich bei einem Bewerber schon während des Vorstellungsgesprächs erkennen. Rare Zusatzqualifikationen wie zum Beispiel Sprachkenntnisse in Chinesisch sollten in internationalen Unternehmen auch entsprechend vergütet werden.
10. Weiterentwicklungspotenzial
Je größer das Entwicklungspotenzial eines Bewerbers erscheint, desto attraktiver ist der Bewerber für das Unternehmen. In diesem Fall sollten Sie auch bereit sein, mehr zu zahlen. Wenn Sie längerfristig mit dem Mitarbeiter planen, lohnt sich auch eine Investition in entsprechende Weiterqualifizierungen des Mitarbeiters.
Weitere News zum Thema Vergütung finden Sie auf unserer Themenseite.
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
1.993
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
1.713
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
1.500
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
1.276
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
1.249
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
1.129
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
1.031
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
709
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
514
-
Modelle der Viertagewoche: Was Unternehmen beachten sollten
390
-
Tipp der Woche: Mehr Inklusion durch KI
19.12.2024
-
Gleichstellung in Europa verbessert sich nur langsam
16.12.2024
-
Fünf Tipps für effektive Recruiting-Kampagnen zum Jahresstart
13.12.2024
-
Eine neue Krankenkasse als Zeichen der Fürsorge
11.12.2024
-
Wie Personalarbeit wirtschaftlichen Erfolg beeinflusst
10.12.2024
-
1.000 neue Fachkräfte für den Glasfaserausbau
09.12.2024
-
KI für eine inklusive Arbeitswelt
06.12.2024
-
Weihnachtsgeld: Wer bekommt wie viel?
05.12.2024
-
Mit Corporate Volunteering Ehrenamt ins Unternehmen bringen
05.12.2024
-
Die Angst vor KI lässt nach
05.12.2024