Interim Management füllt Vakanzen im HR-Bereich

Offenbar setzen immer mehr Unternehmen auf Interim Management, um Vakanzen in ihren Personalabteilungen zu überbrücken. Interim Manager und Managerinnen mit HR-Expertise sind stark gefragt. Das ergab eine Gegenüberstellung von HR-Einsätzen mit der gesamten Branche durch Heuse Interim.  

Interim Manager und Managerinnen mit HR-Expertise waren im vergangenen Jahr häufiger im Einsatz als ihre Kolleginnen und Kollegen aus anderen Funktionen – und sie erhielten mehr Projektanfragen als der Rest der Branche. Durchschnittlich 5,83 Projektanfragen oder ernsthafte Akquisitionen ergaben sich für die HR-Interim-Manager und -Managerinnen im Jahr 2021. Die Interim Manager und Managerinnen mit anderer Fachexpertise kamen im Durchschnitt auf 4,78 Anfragen. Das ermittelte der Interim-Management-Provider Heuse Interim in einer HR-spezifischen Auswertung der Studie "Interim Management in der D-A-CH Region". 

Diese zeigt auch: Interim-Management-Projekte im HR-Bereich sind meist etwas kürzer (durchschnittlich 148 Projekttage) als andere Interim-Projekte (156,29 Projekttage).

Diese Branchen setzen auf Interim Management im HR-Bereich

HR-Interim-Manager und -Managerinnen sind vor allem im Bereich Automotive, Aerospace und Rail gefragt. An zweiter Stelle steht der Maschinen- und Anlagenbau und an dritter Stelle die Pharma-, Biotechnologie-, Medizintechnik und Healthcare-Branche. Auch Consulting- und Personalberatungsunternehmen sowie Wirtschaftsprüfungs-Kanzleien setzen häufig HR-Expertinnen und -Experten auf Zeit ein.

Die meisten HR-Interim-Management-Einsätze fanden 2021 in Unternehmen mit einer Größe von 251 bis 2.500 Mitarbeitenden statt.

HR-Interim-Management soll Lücken im HR-Bereich füllen

Die Überbrückung von Vakanzen ist der häufigste Einsatzgrund für HR-Interim-Management (37 Prozent). Knapp ein Viertel der HR-Interim-Management-Einsätze (23 Prozent) finden aufgrund von Krisen, Sanierungen und Restrukturierungen statt. Weitere häufige Einsatzgründe sind die Abdeckung von zusätzlichem Managementbedarf sowie Projektarbeit (jeweils 17 Prozent). Nur selten werden HR-Interim-Managerinnen und -Manager als Coaches oder für die Begleitung eines Gesellschafterwechsels beauftragt (jeweils drei Prozent).

Das ist beim Rest der Branche anders: Hier steht die Projektarbeit an erster Stelle, gefolgt von Krise, Sanierung und Restrukturierung. Erst an dritter und vierter Stelle folgen die Abdeckung von zusätzlichem Managementbedarf und die Überbrückung von Vakanzen. Offenbar ist der Bedarf an Fachkräften im HR-Bereich deutlich höher als in anderen Tätigkeitfeldern im Unternehmen.

Change Management ist die wichtigste Aufgabe

Der Schwerpunkt des Einsatzes liegt in fast der Hälfte aller HR-Interim-Management-Mandate beim Change Management (45 Prozent). In jeweils fünf Prozent aller Fälle geht es um Digitalisierung oder um Zukunftsthemen wie die Erschließung neuer Märkte oder Entwicklung innovativer Produkte. Vier Prozent der HR-Interim-Management-Projekte haben mit Qualitätssicherung zu tun.

Mehr als die Hälfte der HR-Interim-Management-Einsätze (57 Prozent) findet auf der zweiten Hierarchie-Ebene statt. Auf der ersten Ebene oder als Projektarbeit sind jeweils ein Fünftel (21 Prozent) der Einsätze angesiedelt.

Wahrscheinlich ist bei HR-Interim-Management-Mandaten die Nähe zu den Führungskräften und Mitarbeitenden im Unternehmen wichtiger als bei anderen Interim-Management-Projekten: HR-Interim-Manager und -Managerinnen haben im vergangenen Jahr nur an knapp 40 Tagen remote gearbeitet. Beim Rest der Branche fielen über 46 Remote-Tage an.

HR-Interim-Management ist weiblich

Ein weiterer Unterschied im Branchenvergleich: Im HR-Bereich liegt der Anteil der Interim Managerinnen deutlich über dem Durchschnitt. 69 Prozent der Interim Manager mit HR-Expertise sind weiblich. Im Rest der Branche sieht das ganz anders aus: Das Interim Management ist zum großen Teil (92 Prozent) männlich besetzt.


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