Personalentwicklung: IT-Profis mit Zusatzfunktion gesucht

IT-Profis, die sich nur um die IT-Infrastruktur kümmern oder Programme entwickeln, könnten demnächst zu einer aussterbenden Minderheit gehören. Um den künftigen Ansprüchenim Unternehmen genügen zu können, benötigen sie zusätzlich Business Kompetenzen.

Lauter einer neuen Studie gehe die Bedeutung der klassischen IT-Supply-Funktionen zurück. Grund dafür seien eine zunehmende Industrialisierung und Standardisierung in diesem Bereich. IT-Mitarbeiter sollten stattdessen verstehen, wie ihr Fachgebiet das Gesamtunternehmen besser unterstützen könne und sich auf Funktionen wie IT Governance und IT Demand Management konzentrieren. Das erfordere eine ausgeprägtere Business-Kompetenz, als man es bislang von IT-Fachleuten erwarte.

Schlechte Noten für funktionsübergreifendes Denken

Der Umfrage zufolge sehen 79 Prozent der befragten CIOs Handlungsbedarf vor allem im Aufbau von Kompetenzen im Veränderungs- und Transformationsmanagement. Für funktionsübergreifendes Denken, fachliche Spezifikation und Priorisierung von Anforderungen und ganzheitliches Projektmanagement vergaben die CIOs die Schulnoten "befriedigend" bis "ausreichend". Lediglich das Geschäftsprozess-Know-how der Fachabteilungen sei mit "gut" bewertet worden.

Zwei Lösungsmodelle

Als Lösungsmodell schlagen die Studienautoren der Managementberatung Kienbaum unter anderem vor, IT und Business enger zusammenarbeiten zu lassen. Diese Struktur sei außerdem mit entsprechender Entscheidungs-, Steuerungs- und Umsetzungskompetenz auszustatten. Ein weiterer Lösungsansatz seien mehr Frauen in den IT-Abteilungen. Diese vereinten ausgeprägte kommunikative und koordinative Fähigkeiten mit fachlichen Qualifikationen. Es würden auch immer mehr Frauen in der IT angestellt. Ihr Anteil in der Belegschaft von IT-Organisationen betrage bereits 17 Prozent und wachse nach Ansicht der Befragten bis zum Jahr 2016 auf 22 Prozent. Auch auf der IT-Führungsebene werden demnach mehr Frauen erwartet. Hier sei mit einer Zunahme von acht Prozent auf 13 Prozent zu rechnen.

Auftraggeber der Studie ist der Hightech-Branchenverband Bitkom. Befragt wurden 220 Unternehmen verschiedener Größenklassen und Branchen.


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