Warum tragen Sie einen Bart? Skurrile Fragen im Vorstellungsgespräch
Im Vorstellungsgespräch wollen viele Geschäftsführer oder Personalberater die Kandidaten mit ungewöhnlichen Fragen aus der Reserve locken, um anhand der Reaktionen festzustellen, ob diese zum Unternehmen beziehungsweise zum Auftraggeber passen. Doch damit verprellen sie oftmals die Bewerber: Rund 70 Prozent der Bewerber haben sich bei einem Vorstellungsgespräch unwohl gefühlt, die meisten davon wegen Respektlosigkeit oder Unhöflichkeit. Das ergab eine Umfrage des Vergleichsportals Gehalt.de, das 509 Personen zu ihren skurrilsten Erfahrungen im Bewerbungsgespräch befragte.
Bewerber gezielt verunsichern
Die Umfrage bestätigt: Mit bestimmten Fragen wollen Personaler Bewerber verunsichern, um ihre Reaktion zu prüfen. Drei Beispiele: „Warum bewerben Sie sich nicht bei unseren Wettbewerbern?“ „Wie viele Rechtschreibfehler, denken Sie, sind in Ihrer Bewerbung?“ „Werden Sie eigentlich schnell rot?“ „Warum tragen Sie einen Bart?“
Andere Fragen haben nichts mehr mit gezielter Provokation zu tun, sondern rutschen schnell in die Kategorie der unerlaubten Fragestellungen oder in Richtung Diskriminierung: „Seit wann sind Sie Deutsche?“ „Sie sehen ja gar nicht so ausländisch aus, wie Ihr Name klingt?“ „Sind Sie wirklich der Meinung, dass eine Frau in der Rechtsabteilung eines großen Unternehmens etwas zu suchen hat?“
Die Grenzen der Bewerber ausloten
Darüber hinaus setzen Hiring Manager oder Personalberater ausgefallene Fragen ein, um die Kreativität oder Schlagfertigkeit eines Kandidaten zu testen. In der Umfrage wurden als Beispiele genannt: „Welchen Belag hätten Sie, wenn Sie eine Pizza wären?“ „Was finden Sie in diesem Raum besonders harmonisch?“ „Können Sie mir diesen 08/15 Kugelschreiber verkaufen?“
Aber es geht häufig auch darum, einfach die Grenzen von Bewerbern auszuloten. „Singen Sie mal ein Lied auf Französisch!“ „Haben Sie öfters Mordgedanken?“
Fauxpas auf der Bewerberseite
Auch auf der Bewerberseite läuft es nicht immer rund im Vorstellungsgespräch. Rund 25 Prozent der Befragten geben an, sich im Interview schon einen Fauxpas geleistet zu haben. Die am häufigsten genannten Gründe (32 Prozent) sind unzureichende Vorbereitung auf das Gespräch und fehlende Fachkenntnisse. Andere Ursachen sind ein unprofessioneller Umgangston mit den Personalern (27 Prozent), mangelnde Konzentration (18 Prozent) und unaufgeforderte Kritik am Unternehmen (elf Prozent).
Weitere Fauxpas seitens der Bewerber: „Ich habe den Chef mit Vornamen angesprochen.“ „Ich habe mit dem Kugelschreiber gespielt. Dabei ist er weggeflogen.“ „Ich habe aufgestoßen.“ „Das Handy war nicht auf lautlos und ein Anruf kam ausgerechnet, als es um das Thema Höflichkeit im Umgang mit Kunden ging.“
Lesen Sie auch:
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
2.250
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
1.525
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
1.454
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
1.434
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
1.411
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
1.346
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
991
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
724
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
497
-
Modelle der Viertagewoche: Was Unternehmen beachten sollten
458
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
21.11.2024
-
Mitarbeitergespräche führen
21.11.2024
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
21.11.2024
-
Regeln für eine erfolgreiche Gesprächsführung bei Mitarbeitergesprächen
21.11.2024
-
Fachkräftemangel durch Managementfehler
21.11.2024
-
Diese Stars der HR-Szene sollten Sie kennen
19.11.2024
-
Wo die bAV hinter eigenen Ansprüchen zurückbleibt
19.11.2024
-
Wie KI dem sozialen Miteinander am Arbeitsplatz schaden kann
15.11.2024
-
"Wir sollten uns größere Sprünge zutrauen"
14.11.2024
-
Wie der Führungswechsel im Mittelstand gelingen kann
13.11.2024