Kurzbeschreibung
Nachfolgend werden Mitarbeiter auf wichtige Details hingewiesen, wenn sie eine Rente beziehen und in einem Betrieb eine neue Beschäftigung aufnehmen. Außerdem erhalten die Betroffenen Informationen, die für die Rente nützlich sein können. Eingegangen wird dabei auf Altersrentner "bis" zum Erreichen der Regelaltersgrenze und "nach" Erreichen der Regelaltersgrenze sowie auf Erwerbsminderungsrentner.
Beschäftigungsbeginn Altersrentner bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze
Tipps zur Beschäftigung neben einer Altersrente
Sehr geehrte/r Frau/Herr ....... ,
Sie haben bei Beschäftigungsbeginn angegeben, dass Sie eine vorgezogene Altersrente (vor Erreichen der Regelaltersgrenze) beziehen. Zu dem Thema "Altersrente und Beschäftigung bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze" möchten wir Ihnen einige Tipps geben.
1. Keine Hinzuverdienstbeschränkungen mehr
Als Bezieher einer vorgezogenen Altersrente können Sie seit 1.1.2023 unbegrenzt hinzuverdienen. Das heißt, die Höhe des Arbeitsentgelts, das Sie von uns beziehen, mindert Ihre Rente nicht.
2. Sammeln weiterer Rentenanwartschaften trotz Altersrente
Während einer Beschäftigung neben dem Rentenbezug, egal ob als Voll- oder Teilrente, bleiben Sie rentenversicherungspflichtig. Wie bisher behalten wir Ihren Beitragsanteil zur Rentenversicherung ein und führen ihn zusammen mit unserem Beitragsanteil ab. Das heißt, sie erwerben weitere Rentenanwartschaften. Dies gilt – natürlich in einem geringeren Umfang – auch während eines Minijobs und sogar, wenn Sie sich im Minijob von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen.
→ Ihre Rente wird der Rentenversicherungsträger von Amts wegen um die neu erworbenen Anwartschaften erhöhen. Dies geschieht mit Beginn des Monats nach Erreichen der Regelaltersgrenze. Wann Sie die Regelaltersgrenze erreichen, hängt von Ihrem Geburtsjahrgang ab. Wer zum Beispiel 1958 geboren ist, erreicht die Regelaltersgrenze mit 66 Jahren.
3. Abkauf von Rentenabschlägen durch Beiträge
Beziehen Sie eine Altersrente, die wegen einer vorzeitigen Inanspruchnahme mit Rentenabschlägen belegt ist, können Sie diese Abschläge durch eine Beitragszahlung ganz oder teilweise ausgleichen. Damit können Sie Ihre Rente erhöhen. Die Möglichkeit besteht bis Ablauf des Monats, in dem Sie die Regelaltersgrenze erreichen. Außerdem können Sie die Ausgleichsbeiträge in Teilbeträgen zahlen.
→ Ausgleichsbeiträge sind als Sonderausgaben steuerlich absetzbar.
→ Um Ausgleichsbeiträge zahlen zu können, müssen Sie zuvor vom Rentenversicherungsträger eine entsprechende Auskunft einholen. Haben Sie eine solche Auskunft bereits in der Vergangenheit eingeholt, aber bisher noch keine Beiträge gezahlt, dann kann eine Beitragszahlung auch während des Rentenbezugs auf Grundlage dieser Auskunft möglich sein. Erkundigen Sie sich aber in jedem Fall zuvor bei Ihrem Rentenversicherungsträger.
4. Kostenlose Beratungsangebote nutzen
Für nähere Informationen setzen Sie sich mit Ihrem zuständigen Rentenversicherungsträger in Verbindung. Sie können auch einen Termin bei einer Auskunfts- und Beratungsstelle oder einem Versichertenberater/-ältesten der Deutschen Rentenversicherung vereinbaren. Die Anschriften und Telefonnummern finden Sie im Internet.
5. Besonderheiten bei der Einkommensteuer
Ihre Altersrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung wird nicht in voller Höhe, sondern nur mit einem prozentualen Besteuerungsanteil versteuert, z. B. mit 83 % bei Rentenbeginn im Jahr 2024. Durch den Nebenjob erzielen Sie Einkünfte aus nichtselbstständiger Tätigkeit nach § 19 EStG. Diese Hinzuverdienste im Rahmen eines "regulären" Arbeitsverhältnisses sind grundsätzlich in voller Höhe einkommensteuerpflichtig.
Sofern Ihre gesamten Einkünfte eines Jahres (einschließlich der steuerpflichtigen Renteneinkünfte) nicht höher als der Grundfreibetrag ausfallen, können sie aber komplett steuerfrei bezogen werden. Der Grundfreibetrag liegt für Ledige bei 11.604 EUR für das Steuerjahr 2024. Für zusammenveranlagte Ehegatten verdoppelt sich dieser Betrag. Das heißt, erst wenn Ihre Einkünfte im Jahr 2024 insgesamt über 11.604 EUR bzw. 23.208 EUR liegen, fällt Einkommensteuer an.
Wenn Sie Ihren Hinzuverdienst im Rahmen eines geringfügig entlohnten Minijobs beziehen, sollten Sie folgende Unterscheidung kennen:
- Wird das Arbeitsentgelt aus dem Minijob von Ihrem Arbeitgeber mit einer einheitlichen Pauschsteuer von 2 % belastet, ist die Besteuerung für Sie als Minijobber erledigt. Sie müssen den Verdienst dann nicht mehr in der eigenen Einkommensteuererklärung angeben.
- Wird das Arbeitsentgelt aus dem Minijob individuell nach Ihrer Steuerklasse besteuert, müssen Sie den Verdienst daraus in der Anlage N Ihrer Einkommensteuererklärung angeben.
Bei der Veranlagung zur Einkommensteuer gewährt das Finanzamt für bestimmte Alterseinkünfte einen Freibetrag, den sog. Altersentlastungsbetrag. Davon profitiert, wer vor dem jeweiligen Steuerjahr sein 64. Lebensjahr vollendet hat. Wurde der 64. Geburtstag beispielsweise im Jahr 2023 gefeiert, liegt der Altersentlastungsbetrag ab 2024 bei max. 646 ...