Zusammenfassung
Personalkosten sind alle Kosten, die in irgendeiner Form mit den im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmern zusammenhängen. Zu den Personalkosten gehören neben Gehältern und Löhnen die Sozialkosten und die sonstigen Personalkosten, etwa Entgeltfortzahlung für Ausfallzeiten oder Vermögenswirksame Leistungen. In nahezu allen Unternehmen und Branchen steigen die Personalkosten kontinuierlich an. Personalkostenanteile von bis zu 80 % sind vor allem in Dienstleistungsbetrieben keine Seltenheit. Obendrein sind Personalkosten in vielen Fällen Fix- und Gemeinkosten und somit kurzfristig nur schwer zu beeinflussen. Daher sollte der Planung und Steuerung der Personalkosten besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Hierbei sollten auch Überlegungen zur langfristigen Strukturierung der Personalkosten berücksichtigt werden.
1 Wie setzen sich die Personalkosten zusammen?
Die Personalkosten setzen sich aus dem Bruttoarbeitsentgelt, in Form von Löhnen und Gehältern (Entgelt), unterschiedlichen Personalzusatzkosten sowie den sonstigen Personalkosten zusammen.
Zu den Gehältern zählen vor allem:
- Tarif- und Grundgehälter
- Leistungsprämien
- Übertarifliche Zulagen
- Mehrarbeitspauschalen
- Aktien- und andere Optionen
- Tantiemen
- Provisionen
Zu den Löhnen zählen insbesondere:
- Fertigungslöhne
- Zeitlohn
- Akkordlohn
- Prämienlohn
- Hilfslöhne
- Zusatzlöhne
- Zuschlagslöhne
Bei den Personalzusatzkosten handelt es sich um gesetzliche, tarifliche oder freiwillige Zahlungen von Versicherungsbeiträgen, etwa Renten-, Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen-, Unfall- oder Zusatzversorgungskassen. In der Regel teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Personalnebenkosten. Zu den Personalkosten zählen nur die vom Arbeitgeber zu zahlenden Anteile der Sozialversicherung. Außerdem zählen dazu:
- Urlaubs-, Feiertags- oder Krankenlöhne
- tarifvertragliche Lohnausfälle, z. B. für Heirat, Geburt oder Umzug
- Weihnachtsgeld
- zusätzliche Monatsvergütungen
- Betriebliche Altersversorgung
Zu den sonstigen Personalkosten zählen u. a.:
- Essens- und Fahrtkostenzuschüsse
- Kosten von Maßnahmen zur Aus-, Fort- und Weiterbildung
- Kantinenleistungen
- Kosten für Vorstellungen, Anzeigen und Inserate
- Bereitstellung von Arbeitskleidung
- Wohnungs- oder andere Beihilfen
- Betriebssicherheitsmaßnahmen
- Betriebssporteinrichtungen
- Umzugskosten
- Vorschlagswesen
Abb. 1: Zusammensetzung der Personalkosten
2 Wie verrechnet man Gehälter?
Gehälter werden an Angestellte gezahlt und sind in aller Regel Gemeinkosten. Eine Ausnahme stellen ggf. Angestellte dar, die direkt in der Produktion tätig sind, z.B. Meister. In einem solchen Fall kann auch eine Verrechnung als Einzelkosten stattfinden; oft werden diese Kosten aber auch auf mehrere Kostenstellen verteilt, etwa anteilig nach Arbeitsanteil des Meisters. Gehälter werden fast immer auf den Kostenstellen erfasst und gesammelt, auf denen die Angestellten beschäftigt sind. Anschließend können diese Kosten beispielsweise mithilfe des Betriebsabrechnungsbogens auf die Kostenträger verrechnet werden.
3 Welche Komponenten sind in Löhnen enthalten?
Fertigungslöhne fallen für die Herstellung der Erzeugnisse im Betrieb an. Grundsätzlich handelt es sich bei den Fertigungslöhnen um Einzelkosten, da der Lohn direkt einem einzelnen Produkt zugerechnet werden kann. Die Fertigungslöhne gliedern sich in nachfolgende Einzelpositionen:
Zeitlohn, der üblicherweise als Stunden-, Wochen- oder Monatslohn gezahlt wird
Beim Zeitlohn erhält ein gewerblicher Arbeitnehmer für eine festgelegte Zeiteinheit, beispielsweise eine Stunde, einen bestimmten Entgeltsatz. Er wird hierdurch für eine vereinbarte Normalleistung bezahlt. Leistungsabweichungen werden beim Zeitlohn nicht berücksichtigt; daher bietet er auch keinen Anreiz zur Leistungssteigerung.
Zeitlohn = Stundensatz x geleistete Arbeitsstunden |
Der Zeitlohn wird u. a. eingesetzt, wenn qualitativ hochwertige Arbeiten ausgeführt werden müssen und Qualität, Genauigkeit und Präzision vor Schnelligkeit und Menge gehen. Darüber hinaus wird Zeitlohn gezahlt, wenn ein Arbeitnehmer lediglich anwesend sein und nur bei bestimmten Situationen aktiv werden muss (Bereitschaft).
Der für das Unternehmen größte Vorteil des Zeitlohns ist, dass er einfach ermittelt werden kann. Da er nicht an die zu erledigende Arbeitsmenge gekoppelt ist, werden Arbeiten meist qualitativ besser ausgeführt.
Akkordlohn, bei dem in Geld- und Zeitakkord unterschieden wird
Der Akkordlohn ist ein Leistungslohn. Voraussetzung für seine Einführung ist, dass der Arbeitnehmer seinen Output weit gehend selbst bestimmen kann. Natürlich muss das Arbeitsergebnis nachvollziehbar und messbar sein. Darüber hinaus ist es notwendig, Vorgabewerte festzulegen. Beim Akkord wird der Einzel- und der Gruppenakkord unterschieden. Im ersten Fall muss das Arbeitsergebnis einem einzelnen Arbeitnehmer zurechenbar sein. Im zweiten Fall ist eine solche Zurechnung nicht möglich oder sinnvoll. Dann wird das Ergebnis, das die Gruppe erzielt hat bewertet, und der Akkordlohn entsprechend aufgeteilt.
Grundlage für eine Entlohnung beim Geldakkord ist eine Arbeits- oder Mengeneinheit. Diese wird mit einem festgelegten Geldsatz vergütet.