Zusammenfassung
Der Erfolg eines Unternehmens am Markt kann von Periode zu Periode erheblich schwanken. Der Umfang der betrieblichen Leistung, also die Produktion, muss davon nicht unbedingt abhängen. Ein Vergleich der Erlöse am Markt mit den Kosten der Produktion, ohne Berücksichtigung einer eventuellen Bestandsveränderung, liefert daher ein falsches Bild. In der Kostenrechnung wird sowohl für den Jahresabschluss als auch für die kurzfristige Erfolgsrechnung, die meist monatlich durchgeführt wird, ein Ergebnis der Unternehmensaktivitäten ermittelt, das diesen Sachverhalt einbezieht. Eine der zu diesem Zweck angewandten Methoden ist das Umsatzkostenverfahren.
1 Welche Besonderheiten hat das Umsatzkostenverfahren?
Das Gesamtkostenverfahren als alternative Methode ermittelt das Ergebnis einer Periode aus den Nettoerlösen, korrigiert um die Bestandsveränderungen, abzüglich aller Kosten der Periode. Das Umsatzkostenverfahren hingegen geht vom Markterfolg aus. Grundsätzlich werden von den Nettoerlösen der einzelnen Produktbereiche die dazu gehörigen Kosten abgezogen. Die Herstellkosten der Bestandsveränderungen werden in den abzuziehenden Kosten berücksichtigt. Die Art und Weise, wie die Kosten berechnet werden, bestimmt den Inhalt der Erfolgsermittlung im Umsatzkostenverfahren.
- Als Kosten können sowohl variable als auch fixe Kosten der jeweiligen Produktgruppe angesetzt werden. Der Kostenrechner arbeitet dann mit Vollkosten.
- Nur die variablen Istkosten der Periode werden berücksichtigt. In einem zweiten Schritt werden alle so ermittelten Deckungsbeiträge den fixen Kosten gegenübergestellt. Diese Vorgehensweise entspricht der Deckungsbeitragsrechnung.
- Um schnell und ohne aufwändigen Apparat zur Kostenerfassung auszukommen, werden den Erlösen die für die Verkaufsmengen vorgesehenen Plankosten gegenübergestellt.
Das bezeichnende Merkmal aller Anwendungen im Umsatzkostenverfahren ist jedoch die Aufteilung der Erfolgsrechnung nach Produktgruppen. Dies entspricht der Arbeitsweise jener Unternehmen, die ihren Abschluss nach den internationalen Standards IFRS erstellen. Dort wird nur das Umsatzkostenverfahren verwendet. In Unternehmen mit internationalen Kapitalverflechtungen wird es daher unumgänglich sein, das Umsatzkostenverfahren anzuwenden, um den Erfolg des Unternehmens sowohl im Jahresabschluss als auch in der kurzfristigen Erfolgsrechnung festzustellen.
2 Wie ermittelt man die Leistung des Unternehmens?
Die Leistung des Unternehmens ist im Umsatzkostenverfahren identisch mit den Nettoumsätzen der einzelnen Produktgruppen. Von den am Markt erzielten Verkaufspreisen werden Skonto, Bonus und andere nach der Fakturierung gewährte Preisnachlässe abgezogen. Damit für die Periodenrechnung nicht auf die exakte Berechnung dieser Erlösschmälerungen gewartet werden muss, hat der Kostenrechner zwei unterschiedliche Möglichkeiten:
- Erlösschmälerungen, die vorherige Perioden betreffen, werden in der laufenden Periode berücksichtigt. Die Umsatzkorrekturen aus der laufenden Zeiteinheit werden in den folgenden Monaten die Leistung verringern. Diese Vorgehensweise ist nur dann sinnvoll, wenn ein kontinuierlich anfallender Umsatz mit einem gleichmäßigen Zahlungsverhalten der Kunden vorliegt.
- Die Erlösschmälerungen der aktuellen Periode werden anhand von Erfahrungswerten (z. B. Skonto) oder vertraglichen Vereinbarungen (z. B. Bonus) aus den Planwerten entnommen. Der Bruttoumsatz wird um den Planwert reduziert.
Da die Nettoumsätze pro Produktgruppe benötigt werden, ist es oft nicht möglich, die Daten aus der Buchhaltung zu entnehmen. Dort finden sich nur dann unterschiedliche Erlöskonten, wenn wenige Produktgruppen vorhanden sind. Die für das Umsatzkostenverfahren notwendigen Informationen stammen dann aus dem Vertriebscontrolling, das die entsprechenden Statistiken führt.
Verteilung der Erlösschmälerungen auf die Produktgruppen
Stellen Sie durch regelmäßige Stichproben fest, welche Erlösschmälerungen für die einzelnen Produktgruppen in welcher Höhe anfallen. In der Praxis finden Sie meist nur wenig differenzierte Konten in der Buchhaltung. Sie müssen daher typische Einzelfälle finden und untersuchen, um eine realistische Verteilung der Erlösschmälerungen auf die Produktgruppen vornehmen zu können.
3 Wie ermittelt man die Kosten des Unternehmens?
Die Kostenermittlung im Umsatzkostenverfahren ist sehr komplex. Bei der Verwendung von Plankosten kann der Aufwand reduziert werden, da diese pro Produktgruppe und Periode aus der Budgetierung feststehen sollten. Die Abweichungen werden über Differenzenkonten gebucht und müssen analysiert werden. Grundsätzlich wird unterschieden, ob die Ergebnisermittlung im Umsatzkostenverfahren nach Vollkosten oder nach Teilkosten erfolgen soll.
Vollkostenbasis
Bei der Verwendung der Vollkosten werden alle Kosten der Periode pro Produktgruppe ermittelt und den Leistungen des Unternehmens gegenüber gestellt. Dazu ist es notwendig, dass die fixen Kosten, die zum großen Teil Gemeinkosten sind, auf die Produktgruppen verteilt werden. Dies kann zu unrealistischen Werten und damit zu Fehlentscheidungen führen, wenn die Ergebnisse interpretiert werden.
Das Besondere a...