Rz. 6

Familienrechtliche Auseinandersetzungen sind regelmäßig von einer hohen persönlichen Betroffenheit geprägt. Für den Mandanten geht es meist um existentielle Fragen. Mit der Trennung der Beteiligten beginnt ein manchmal jahrelanger, teils emotional hoch belastender Lebensabschnitt, den es zu begleiten gilt. Dabei ist der Anwalt nicht nur juristischen Fragestellungen ausgesetzt. Auch die Beratung in den unterschiedlichsten Lebenslagen wird eingefordert. Sei es, ob der neue Lebenspartner das Haus überhaupt betreten darf, wer die Versicherungen weiter zahlt oder was aus dem gemeinsamen Konto, insbesondere dem darauf befindlichen Guthaben wird. Daraus folgen häufig auch Probleme aus anderen Rechtsbereichen. So kommt es mitunter im Streit zu Handgreiflichkeiten, so dass strafrechtliche Kenntnisse gefragt sind. Der Kredit wird nicht mehr bedient, so dass es einer raschen schuldrechtlichen Hilfe bedarf. Gemeinsames Personal wird aufgehetzt, die Zerschlagung eines ganzen Unternehmens droht; es gilt dann, Lösungen auch über das Gesellschaftsrecht zu finden. Gerade im Familienrecht ist daher ein Rechtsanwalt gefragt, der nicht nur zuhören kann, sich Zeit nimmt und erreichbar ist. Häufig gilt es aus der Masse der Informationen diejenigen herauszufiltern, die auch einer schnellen juristischen Lösung bedürfen, damit die Weichen für die Zukunft direkt richtig gestellt werden können.

 

Rz. 7

 

Praxistipp

In der Regel sollten neue Mandanten kurzfristig, am besten binnen ein bis zwei Tagen, einen Besprechungstermin erhalten. Nicht selten ist der Gesprächsbedarf derart hoch, dass auch aufgrund der bestehenden Anwaltsdichte bei Erstmandaten ohne Empfehlung die Wahl andernfalls auf den nächstbesten Anwalt fällt, der Hilfe bietet.

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