Julian Backes, Sven Eichler
aa) Beschaffenheitsprüfung des Messgeräts
Rz. 172
Entsprechend § 23 Abs. 2 MessEG müssen die Messgerätekomponenten eine Bezeichnung und Aufschriften tragen. Werden weitere Angaben gefordert, so sind diese in der Innerstaatlichen Bauartzulassung bzw. der Baumusterprüfbescheinigung festgelegt.
Rz. 173
Die Beschaffenheitsprüfung im Beispiel wird gemäß Innerstaatlicher Bauartzulassung und der "Richtlinie zur Eichung des Geschwindigkeitsüberwachungsgerätes vom Typ TRAFFIPAX TraffiStar S 330 mit Anbindung an Wechselverkehrszeichen (WVZ)" durchgeführt.
Rz. 174
Bei der Beschaffenheitsprüfung werden unter anderem die Aufschriften der einzelnen Typenschilder an den Komponenten überprüft.
Rz. 175
So sind bei der TRAFFIPAX TraffiStar S 330 mit Anbindung an Wechselverkehrszeichen nachfolgend aufgeführte Kennzeichnungen und Aufschriften aufgebracht.
Rz. 176
Die Typenschilder, aufgebracht auf dem Deckel des IPV, dem Gehäuse des WVZ-Anbindungsrechner und der ROBOT SmartCamera müssen folgende Aufschriften tragen:
▪ |
Zulassungszeichen, |
▪ |
Name des Zulassungsinhabers oder sein Firmenzeichen, |
▪ |
Fabriknummer, |
▪ |
Baujahr, |
▪ |
Typbezeichnung, |
▪ |
Bezeichnung der Teilkomponente |
▪ |
Geschwindigkeitsmessbereich und |
▪ |
Temperaturbereich. |
Rz. 177
Ist eine ROBOT SmartCamera IV verbaut, so hat das Typenschild – aufgebracht auf dem Gehäuse der Kamera – folgende Angaben zu tragen:
▪ |
Name des Zulassungsinhabers oder sein Firmenzeichen, |
▪ |
Fabriknummer, |
▪ |
Baujahr, |
▪ |
Typbezeichnung, |
▪ |
Bezeichnung der Teilkomponente. |
Rz. 178
Wurde die ROBOT SmartCamera IV in ein Dennard-Außengehäuse verbaut, so ist das Typenschild zusätzlich auf dem Außengehäuse aufzubringen.
Rz. 179
Wurde eine zusätzliche Heckkamera verbaut so muss auch das Gehäuse der Heckkamera eine Typenschild mit folgenden Angaben tragen:
▪ |
Name des Zulassungsinhabers oder sein Firmenzeichen, |
▪ |
Fabriknummer, |
▪ |
Baujahr, |
▪ |
Typbezeichnung, |
▪ |
Bezeichnung der Teilkomponente. |
Rz. 180
Auf allen anderen Komponenten muss ein Schild mit mindestens folgenden Bezeichnungen tragen:
▪ |
Name des Zulassungsinhabers oder sein Firmenzeichen, |
▪ |
Fabriknummer, |
▪ |
Typbezeichnung, |
▪ |
Bezeichnung der Teilkomponente. |
Rz. 181
Die Typenschilder müssen deutlich lesbar, dauerhaft und wenn erforderlich gut sichtbar angebracht sein. Sie müssen mit dem Messgerät fest verbunden sein. Beim Ablöseversuch sollten sie zerstörbar sein. Sie sind gegen unbefugtes Entfernen zu sichern, wenn die Forderung besteht.
Rz. 182
Sind die geforderten Aufschriften auf den Typenschildern oder Typenschilder nicht vorhanden, kann die Prüfung abgebrochen werden, oder dem Betreiber bzw. Hersteller werden Auflagen wie Behebung der Mängel erteilt.
Rz. 183
Bereits vorhandene und bei der vorhergehenden Eichung aufgebrachte eichtechnische Sicherungen müssen im Rahmen der Nacheichung auf Unversehrtheit kontrolliert werden.
Rz. 184
Wenn die Forderung besteht, dass die entsprechende gültige Gebrauchsanweisung, deren Beifügung vorgeschrieben ist, nicht vorliegt, kann die Prüfung abgebrochen werden oder ebenfalls eine Auflage erteilt werden.
Hinweis
Auflagen, die erteilt werden, sollten im Eichschein aufgeführt werden.
bb) Beschaffenheitsprüfung des Messstellenbereiches
Rz. 185
Die Begutachtung des Zustandes des Messstellenbereiches beinhaltet den Fahrbahnbereich 1 m vor dem ersten Sensor und endet 1 m nach dem letzten Sensor. In Querrichtung die Fahrstreifenbreite. Der Bereich zwischen Fahrbahnrand und Sensor darf 0,3 m nicht übersteigen. Damit soll ein Umfahren der Messstelle vermieden wird.
Rz. 186
Hierbei ist zu beachten, dass sich der Fahrbahnbelag in einem homogenen, ebenen und unbeschädigten Zustand befinden muss. Folgende Anforderungen gelten im Messstellenbereich:
▪ |
Schachtabdeckungen u.Ä. müssen mindestens 0,5 m von den Piezosensoren entfernt sein. |
▪ |
Spurrillen (in Fahrtrichtung) dürfen bei der Ersteichung über die Sensorlänge höchstens eine Tiefe von 1,5 cm aufweisen. |
Rz. 187
Bei der Nacheichung und Wartung ist die Tiefe der Spurrillen von bis zu 3 cm zulässig.
▪ |
Fahrbahnaufwölbungen quer zur Fahrtrichtung durften bei einer |
▪ |
Ersteichung 1 cm nicht überschreiten. |
Rz. 188
Bei der Nacheichung und Wartung darf die Höhe höchstens 2 cm betragen.
▪ |
Die Messstelle darf im Bereich getrennter Asphaltierung eingerichtet werden, wenn die Homogenität über den Stoß gewährleistet ist. |
▪ |
Im Messstellenbereich sind außer die zugelassenen Ausbesserungen des Belages oder nachträglich ausgeführte Installationen von Versorgungs- oder Kabelleitungen nicht zulässig. |
▪ |
Fahrbahnrisse dürfen im Messstellenbereich nicht auftreten. |
Hinweis
Anforderungen an den Messstellenbereich wurden an die Piezorichtlinie angepasst.
Rz. 189
Die Zuführungskabel können im Fahrbahnbelag vergossen und vollständig fixiert werden.
▪ |
Sichtprüfung des Kameragehäuses und der Verkabelung |
▪ |
Markierung des in Fahrtrichtung letzten Sensors |
Rz. 190
Abweichungen von den Anforderungen muss zum Abbruch der Prüfung führen.
Hinweis
Dem Betreiber der Messstelle obliegt es laufend dafür zu sorgen, dass der mechanische Zustand der Sensoren und des Fahrbahnbelages sowie die Markierung auf den Sensoren während der Betriebsze...