Rz. 1331

Hierbei handelt es sich um die gleiche Messmethode, wie zuvor beschrieben. Es wird lediglich auf die Festlegung einer Wegstreckenlänge vor der Messung verzichtet. Durch Betätigen des Knopfes zur Wegstrecken- oder Zeitmessung werden beide Messungen gleichzeitig begonnen, durch erneutes Betätigen gleichzeitig beendet und aus den ermittelten Daten wird – wie zuvor – die Eigengeschwindigkeit des Messfahrzeuges errechnet.

 

Rz. 1332

Ist dabei der Abstand zwischen Messfahrzeug und zu messendem Fahrzeug bei Messbeginn und Messende gleich, hat das zu messende Fahrzeug in der gleichen Messzeit eine gleich lange Messstrecke zurückgelegt und hatte damit die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit wie das Messfahrzeug. Die gemessene Geschwindigkeit ist damit auf das zu messende Fahrzeug übertragbar.

 

Rz. 1333

Sind die Abstände zu Messbeginn und Messende nicht gleich groß, tritt ein Messfehler ein. Dabei gilt:

Ist der Abstand zu Messende größer, hat das zu messende Fahrzeug in der Messzeit eine größere Wegstrecke als das Messfahrzeug zurückgelegt, wodurch es mit einer höheren Geschwindigkeit als das Messfahrzeug gefahren wurde.
Ist der Abstand zu Messende kleiner, hat das Messfahrzeug die größere Wegstrecke zurückgelegt, wodurch das zu messende Fahrzeug mit einer niedrigeren Geschwindigkeit als das Messfahrzeug gefahren wurde.
 

Hinweis

Tritt innerhalb der Messstrecke eine Abstandsverringerung zwischen dem Messfahrzeug und dem gemessenen Fahrzeug auf, so ist die Eigengeschwindigkeit des Messfahrzeuges nicht in voller Höhe auf das gemessene Fahrzeug zu übertragen.

Die Größe des Messfehlers lässt sich auch hier – je nach vorhandener Bildqualität – aus einer vorhandenen Videoaufzeichnung bestimmen.

Bei Geschwindigkeitsmessungen in Form einer AUTO 2Messung (Messungen bei gleichen Anfangs- und Endabstand) ist die Dokumentation eines Verstoßes im Wesentlichen ums so genauer, je geringer der Abstand zwischen dem Messfahrzeug und dem zu messenden Fahrzeug ist, je genauer Fixpunkte (z.B. Leitlinien) zur Abstandsbestimmung auf der Fahrbahnoberfläche zu erkennen sind und je länger die Messstrecke (Richtwert mindestens 10-mal halber Tachowert) ist. Zudem begünstigt ein konstantes Fahrverhalten von Messfahrzeug und gemessenem Fahrzeug ein korrektes Messergebnis.

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