Rz. 221

Im Versicherungsrecht gilt der allgemeine zivilrechtliche Vorsatzbegriff: Der Versicherungsnehmer muss vorsätzlich (dolus eventualis genügt) und rechtswidrig handeln.

Der Versicherer muss Vorsatz und Rechtswidrigkeit voll beweisen, ihm kommen keine Beweiserleichterungen zugute.[256] Der Versicherungsnehmer ist beweispflichtig für Bewusstlosigkeit[257] oder Vollrausch[258] oder Ausschluss freier Willensbestimmung.[259] Putativ-Notwehr schließt Vorsatz aus.[260] Der Versicherte muss die Schaden stiftende Handlung nicht nur vorsätzlich begehen, sondern auch die Schadenfolgen billigend in Kauf nehmen.[261]

[257] BGH zfs 1987, 6.
[258] LG München II zfs 1987, 89.
[259] OLG Düsseldorf zfs 2006, 100.
[260] OLG Düsseldorf VersR 1994, 850.
[261] OLG Frankfurt VersR 1998, 573, 574; OLG Köln VersR 1992, 88; OLG Düsseldorf zfs 2004, 471 = r+s 2004, 457; OLG Hamm zfs 2006, 641.

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