Rz. 27

Auch bei sämtlichen Urteilsarten und auch anderen Titeln als Urteilen (§ 794 ZPO) ist darauf zu achten, einen Vorbehalt aufzunehmen,[41] so insbesondere bei

Prozessvergleichen,[42]
vollstreckbaren Urkunden nach § 794 Abs. 1 Nr. 5 ZPO;[43] und
einem Vollstreckungsbescheid; hier muss der Erbe Widerspruch gegen den Mahnbescheid (§ 694 ZPO) bzw. spätestens Einspruch gegen den Vollstreckungsbescheid (§§ 700 Abs. 1, 338 ff. ZPO) einlegen und zwar jeweils mit dem Ziel, eine Verurteilung unter Vorbehalt zu erreichen.[44]

Zur Rechtslage beim Kostenfestsetzungsbeschluss (KFB) nach § 794 Abs. 1 Nr. 2 ZPO siehe noch unten Rdn 37.

[41] Vgl. hierzu Zöller/Stöber, § 780 ZPO Rn 6 sowie BeckOGK/Herzog, § 1990 BGB Rn 151 ff.
[42] BGH, Urt. v. 11.7.1991 – IX ZR 180/90, NJW 1991, 2839. Sonst kann im Abschluss des Vergleichs auch ein stillschweigender Verzicht in Bezug auf die Haftungsbeschränkungsmöglichkeit liegen.
[44] OLG Köln, Beschl. v. 14.5.1952 – 6 W 53/52, NJW 1952, 1145; Zöller/Stöber, § 780 ZPO Rn 6. Bei Widerspruch oder Einspruch mit sofortigem Anerkenntnis unter Vorbehalt der Haftungsbeschränkung besteht kein Kostenrisiko, da § 93 ZPO gilt, siehe OLG Naumburg, Urt. v. 5.5.2015 – 12 W 92/14, ErbR 2016, 108 = ZEV 2016, 53.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Deutsches Anwalt Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?