Rz. 88

Der Verletzte kann auch verpflichtet sein, sich zur Beseitigung seiner Beeinträchtigung einer Operation zu unterziehen. Allerdings muss die Operation zumutbar sein. Das ist nur dann der Fall, wenn die Operation einfach und gefahrlos ist, wenn sie nicht mit besonderen Schmerzen verbunden ist und wenn sie sichere Aussicht auf Heilung bietet. Die Grenze der Zumutbarkeit ist hier im Hinblick auf das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit sehr schnell erreicht.[185] Es reicht insbesondere nicht aus, dass die Operation medizinisch indiziert ist und dem Verletzten von mehreren Ärzten empfohlen worden ist.[186]

[185] BGH, Urt. v. 4.11.1986 – VI ZR 12/86, VersR 1987, 408; Urt. v. 14.3.1989 – VI ZR 136/88, VersR 1989, 635; OLG Frankfurt, Urt. v. 22.10.1992 – 3 U 146/91, NZV 1993, 471.
[186] BGH, Urt. v. 15.3.1994 – VI ZR 44/93, NJW 1994, 1592; Urt. v. 14.3.1989 – VI ZR 136/88, VersR 1989, 635.

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