Vorliegend ist ein arglistiges Verhalten zu bejahen. Für die Annahme einer Arglist genügt es, dass der Versicherungsnehmer mit einer Falschangabe einen gegen die Interessen des Versicherers gerichteten Zweck verfolgt, etwa indem er Schwierigkeiten bei der Durchsetzung (ggf. auch berechtigter) Ansprüche ausräumen will und weiß, dass sein Verhalten den Versicherer bei der Schadenregulierung möglicherweise beeinflussen kann (BGH, Urt. v. 22.6.2011 – IV ZR 174/09 = zfs 2011, 573; BGH, Beschl. v. 23.10.2013 – IV ZR 122/13 = VersR 2014, 398; OLG München, Urt. v. 25.4.2014 – 10 U 3357/13 = zfs 2015, 213; KG Berlin, Beschl. v. 13.5.2014 – 6 U 190/13, juris; OLG Köln, Urt. v. 15.7.2014 – 9 U 204/13 = zfs 2015, 38; KG Berlin, Beschl. v. 31.10.2014 – 6 U 200/13, juris; OLG Hamm, Beschl. v. 6.2.2015 – 20 U 9/15 = VersR 2015, 1289). Eine Bereicherungsabsicht ist nicht erforderlich (zuletzt BGH, Beschl. v. 23.10.2013 – IV ZR 122/13 = VersR 2014, 398). Ausreichend ist es jedenfalls, wenn für die Falschangaben keine anderen Motive als eine Beeinflussung des Versicherers verständlich sind (OLG München, Urt. v. 9.3.2011 – 20 U 1643/09, juris; LG Münster, Urt. v. 14.3.2011 – 115 O 108/09 = r+s 2012, 82; LG Paderborn, Urt. v. 31.5.2012 – 3 O 141/11, juris) bzw. davon auszugehen ist, dass der Versicherungsnehmer den Versicherer vorsorglich von weiteren Ermittlungen abhalten will (OLG Stuttgart, Urt. v. 1.12.2016 – 7 U 114/16 = zfs 2017, 398; OLG Düsseldorf, Urt. v. 6.2.2018 – 4 U 164/15 = r+s 2018, 206; KG Berlin, Beschl. v. 14.9.2010 – 6 U 205/09 = SP 2011, 83; LG Köln, Urt. v. 26.5.2011 – 24 O 452/10 = SP 2011, 404; LG Saarbrücken, Urt. v. 6.9.2011 – 14 S 2/11 = VersR 2012, 98).
Den Versicherungsnehmer trifft dabei eine sekundäre Darlegungslast und er hat insbesondere zu den inneren Tatsachen und seiner Motivation bei der falschen Angabe vorzutragen (BGH, Beschl. v. 7.11.2007 – IV ZR 103/06 = zfs 2008, 92; KG Berlin, Beschl. v. 13.5.2014 – 6 U 190/13, juris; OLG Hamm, Beschl. v. 6.2.2015 – 20 U 9/15 = VersR 2015, 1289). Dabei sind hohe Anforderungen an die Plausibilität und Schlüssigkeit des Vorbringens zu den Gründen für die Obliegenheitsverletzung zu stellen um zu verhindern, dass durch bloße Behauptungen eine nicht gerechtfertigte Leistung begründet wird (vgl. OLG Frankfurt, Urt. v. 23.6.2010 – 7 U 90/09, juris; KG Berlin, Urt. v. 20.9.2013 – 6 U 194/12 = r+s 2015, 65; dazu auch KG Berlin, Beschl. v. 10.12.2013 – 6 U 155/13 = r+s 2015, 66; Nugel, MDR 2008, 1320, 1322).
Dies vorausgeschickt zeigt sich, dass vorliegend eine Arglist gegeben ist. _________________________.