Rz. 91

Wenn ein Rechtsanwalt – wie üblich – die gesamte Korrespondenz mit dem Rechtsschutzversicherer übernimmt, ist er insoweit als Repräsentant des VN anzusehen.[37] Die Streitfrage, ob der beauftragte Rechtsanwalt Repräsentant oder lediglich Wissensvertreter/Wissenserklärungsvertreter des VN ist, kann dahinstehen: Auch das Wissen des Wissensvertreters oder Wissenserklärungsvertreters wird dem VN analog § 166 BGB zugerechnet.[38]

 

Rz. 92

Für Obliegenheitsverletzungen des Rechtsanwalts hat somit der VN einzustehen.[39]

[37] Harbauer/Bauer, § 17 ARB 2000 Rn 123; OLG Nürnberg NJW-RR 1993, 602 = r+s 1993, 105 = VersR 1992, 1511; OLG Hamm NJW-RR 1991, 612 = r+s 1991, 53; LG Hannover VersR 2002, 93; Römer/Langheid/Rixecker, § 28 VVG Rn 46.
[38] OLG Hamm r+s 1996, 296 = NJW-RR 1997, 91; OLG Köln r+s 2001, 30 = NVersZ 2002, 29; OLG Köln r+s 2004, 19; van Bühren/Plote, ARB-Kommentar, Einleitung, Rn 29.
[39] OLG Bamberg r+s 1993, 173.

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