Rz. 17

Das Erbrecht unterliegt als Individualgrundrecht und als Rechtsinstitut selbst dem verfassungsrechtlichen Schutz des Art. 14 GG.[11] Nach Ansicht des BVerfG und des BGH steht das Pflichtteilsrecht unter dem verfassungsrechtlichen Schutz der Art. 14 und 6 GG.[12]

 

Rz. 18

Die grundsätzlich unentziehbare und bedarfsunabhängige wirtschaftliche Mindestbeteiligung der Kinder des Erblassers an dessen Nachlass wird durch die Erbrechtsgarantie des Art. 14 Abs. 1 S. 1 i.V.m. Art. 6 Abs. 1 GG gewährleistet. Die Normen über das Pflichtteilsrecht der Kinder des Erblassers (§ 2303 Abs. 1 BGB) und über die Pflichtteilsentziehungsgründe des § 2333 Nr. 1 und 2 BGB sind mit dem Grundgesetz vereinbar.[13]

[11] BVerfGE 91, 346; BVerfG ZEV 2019, 79.
[12] BGHZ 98, 226; BGH NJW 2022, 2547.
[13] BVerfG, Beschl. v. 19.4.2005 – 1 BvR 1644/00 und 1 BvR 188/03. Zur Verfassungsmäßigkeit des Pflichtteilsrechts siehe auch BVerfG NJW 1985, 1455; BGH NJW 1990, 911; Strätz, FamRZ 1998, 1553, 1566; Haas, ZEV 2000, 249; Herzog, FF 2003, 19.

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