§ 3 Anwaltshaftungsrecht / III. Muster: Schadensersatzklage

Rz. 55

Muster 3.3: Schadensersatzklage

Muster 3.3: Schadensersatzklage

An das

Landgericht

Klage

des _____ (Vorname, Nachname, Adresse) – Kläger –

Prozessbevollmächtigter:

gegen

Herrn Rechtsanwalt _____ (Vorname, Nachnahme, Adresse) – Beklagter –

wegen Anwaltshaftung

Namens und in Vollmacht des Klägers erheben wir Klage gegen den Beklagten und werden beantragen, wie folgt zu erkennen:

1.	Der Beklagte wird verurteilt, an den Kläger einen Betrag von _____ zu zahlen.
2.	Der Beklagte trägt die Kosten des Rechtsstreites.

Streitwert _____ EUR

Begründung:

A. Einleitung

Mit vorliegender Klage nimmt der Kläger den Beklagten auf Zahlung von Schadensersatz wegen Pflichtverletzung aus dem zwischen dem Beklagten und dem Kläger geschlossenen Anwaltsvertrag in Anspruch.

B. Haftungsgrund

I. Sachverhalt

II. Rechtliche Würdigung

Der Haftungstatbestand des § 280 Abs. 1 BGB ist voll umfänglich erfüllt. Die Pflichtverletzung liegt darin, dass sich der Beklagte bei Gericht vor Jahreswechsel hätte erkundigen müssen, ob dem Prozessgegner die Klage zugestellt worden ist. Dieses ist ihm auch zurechenbar, da das Verhalten des Gerichts hier keine völlig unabhängige neue Ursache begründet, die für ihn unvorhersehbar war (BGH v. 17.9.2009 – IX ZR 74/08, NJW 2010, 73 ff.). Im Grundsatz hat der Beklagte auch für Fehler des Gerichts einzusehen, da er bei einer Nachfrage bei Gericht hätte erkennen können, dass das Gericht fehlerhaft von einem Prozesskostenhilfeantrag ausging und deshalb die Klage nicht zustellte. In solchen Fällen wird eine Zurechnung bejaht, da der Schaden in einem inneren Zusammenhang mit der Pflichtverletzung steht.

Der Schaden besteht neben dem Verlust der geltend gemachten Klageforderung in den vergeblich aufgewendeten Gerichtsgebühren und den Anwaltskosten für den Prozessgegner in Höhe von _____. Im einzelnen fielen Gerichtsgebühren von _____ an und Anwaltskosten für den Prozessgegner von _____ Hinsichtlich der Anwaltsgebühren des Beklagten ist davon auszugehen, dass dieser keine Rechnung stellt – sollte eine solche aber dennoch hier eingehen, wird mit dem Schadensersatzanspruch in gleicher Höhe aufgerechnet.

Einfache und beglaubigte Abschrift anbei.

Rechtsanwalt