Rz. 132
Wurde keine Vergütungsvereinbarung zwischen Rechtsanwalt und Mandant getroffen, wird die Höhe der Gebühren nach RVG berechnet.
a) Außergerichtliche Vertretung
Rz. 133
Im Falle eines mündlichen oder schriftlichen Rates oder eine Auskunft, die nicht mit einer anderen gebührenpflichtigen Tätigkeit zusammenhängen, entsteht gemäß § 34 Abs. 1 RVG eine Beratungsgebühr. Diese darf im Falle eines ersten Beratungsgesprächs höchstens 190 EUR, im Übrigen höchstens 250 EUR betragen.
Rz. 134
Werden Ansprüche außergerichtlich geltend gemacht, also das Geschäft betrieben, entsteht eine 1,3 Geschäftsgebühr gemäß § 2 Abs. 2 S. 1 RVG in Verbindung mit Nr. 2300 RVG-Vergütungsverzeichnis. Hinzu kommen zusätzlich die Auslagenpauschale in Höhe von 20 EUR und die Umsatzsteuer in Höhe von 19 %.
Rz. 135
Kommt schließlich eine außergerichtliche Einigung mit der Gegenseite zustande, besteht zusätzlich Anspruch auf eine 1,5 Einigungsgebühr (§ 2 Abs. 2 S. 2 RVG in Verbindung mit Nr. 1000 RVG-VV).
b) Vertretung vor Gericht
Rz. 136
Mit unbedingtem Auftrag als Verfahrensbevollmächtigter für das gerichtliche Verfahren, kommt mit Betreiben des Geschäfts einschließlich der Informationen gemäß § 2 Abs. 2 S. 1 RVG in Verbindung mit Nr. 3100 RVG-VV eine Verfahrensgebühr zustande.
Rz. 137
Mit der Wahrnehmung von gerichtlichen oder außergerichtlichen Terminen, die zum Inhalt auf Erledigung eines Rechtsstreits hinzielende Besprechungen haben, fällt eine 1,2 Terminsgebühr nach § 2 Abs. 2 S. 1 RVG in Verbindung mit Nr. 3104 RVG-VV an. Gegebenenfalls entsteht auch hier bei Einigung eine Einigungsgebühr (Nr. 1000 RVG-VV) – selbstverständlich auch hier jeweils mit Auslagenpauschale und Umsatzsteuer.
c) Höhe der Gebühr
Rz. 138
Es handelt sich bei Ansprüchen im Zusammenhang mit dem Verlöbnis gemäß §§ 111 Nr. 10, 266 Abs. 1 Nr. 1 FamFG um Familienstreitsachen. Die Ermittlung der Höhe der einzelnen Gebühr bestimmt sich deshalb gemäß § 23 Abs. 1 RVG nach dem FamGKG – sowohl für das außergerichtliche als auch für das gerichtliche Tätigwerden (§ 23 Abs. 1 S. 3 RVG). § 3 FamGKG stellt auf den Wert des jeweiligen Verfahrensgegenstandes ab. Dieser wiederum ist bei einer bezifferbaren Geldforderung deren Höhe, § 35 FamGKG. In sonstigen Fällen erfolgt die Bestimmung gemäß § 42 FamGKG nach billigem Ermessen.
Rz. 139
Sollte der Wert des Verfahrensgegenstandes hingegen nicht feststellbar sein, kann gemäß § 42 Abs. 3 FamGKG oder § 23 Abs. 3 RVG auf den Auffangwert zurückgegriffen werden, der 5.000 EUR beträgt.
Rz. 140
Für die Berechnung der Rechtsanwaltsgebühren gilt zusammenfassend:
Praxistipp
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Das Entstehen der einzelnen Gebühr richtet sich nach § 2 Abs. 2 RVG in Verbindung mit der RVG-VV. |
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Die Höhe der einzelnen Gebühr bestimmt sich nach der Höhe des Verfahrensgegenstandes, § 3 FamGKG. |