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Gegen die im ersten Rechtszug ergangenen Endentscheidungen ist die befristete Beschwerde der statthafte Rechtsbehelf, §§ 58 ff. FamFG. Die Beschwerde ist aus Gründen der Verfahrensbeschleunigung bei dem Gericht einzulegen, dessen Beschluss angegriffen wird, § 64 Abs. 1 FamFG.[10]

Die Beschwerde ist nur zulässig, wenn der Wert des Beschwerdegegenstands 600 EUR überschreitet, § 61 Abs. 1 FamFG. Als Beschwerdewert wird bei der Erteilung eines Alleinerbscheins das Reinvermögen angenommen, bei gemeinschaftlichen Erbscheinen der entsprechende Bruchteil des Vermögens.[11]

Ausnahmsweise kann die Beschwerde durch das Gericht des ersten Rechtszugs auch zugelassen werden, wenn der Wert des Beschwerdegegenstands 600 EUR nicht überschreitet. Dies ist dann der Fall, wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat oder wenn für die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Beschwerdegerichts erforderlich ist, § 61 Abs. 3 FamFG.

Die Beschwerde führt zu einer uneingeschränkten Überprüfung des Beschlusses durch das Beschwerdegericht, § 58 Abs. 2 FamFG.

[10] Kroiß, ZEV 2009, 224.
[11] Keidel/Zimmermann, FamFG, § 352e Rn 110.

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